Berlin (dapd-bln). Wegen bandenmäßigen Computerbetrugs durch "Phishing" sind am Dienstag in Berlin 13 Männer festgenommen worden. In rund 1.000 Fällen sollen etwa 1,3 Millionen Euro unbefugt mittels Online-Banking von Konten transferiert worden sein, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Den Beschuldigten, wovon sechs bereits Haftbefehl erhielten, wird vorgeworfen, sich Ende 2009 zu einer Bande zusammengeschlossen zu haben, um sich durch Computerbetrug eine dauerhafte Einnahmequelle zu verschaffen.

Insgesamt waren am Dienstagmorgen elf Wohnungen in Schöneberg, Charlottenburg, Wilmersdorf und Tempelhof durchsucht und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Gegen sechs Tatverdächtige russischer, litauischer, israelischer und deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 32 bis 47 Jahren wurden die bereits vorliegenden Haftbefehle vollstreckt.

Nach Polizeiangaben soll sich ein bislang unbekannter, aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion heraus operierender mutmaßlicher Hintermann zunächst mit einem "Trojaner" über fremde Computer die Zugangsdaten zu zahlreichen Konten erschlichen haben. Dann soll er mittels Online-Banking in über 1.000 Fällen mehr als 1,3 Millionen Euro unbefugt von diesen Konten transferiert haben.

Die Gelder soll er auf insgesamt 40 zu diesem Zweck eröffnete Konten verschiedener, zuvor für die Taten angeworbener sogenannter Finanzagenten deponiert haben. Diese sollten das Geld unter Aufsicht der mutmaßlichen Bandenmitglieder abheben und den Hauptbeschuldigten übergeben. Die Ermittlungen dauern an.

dapd