Und nun das Ganze noch mal von vorn: Morgen wird der Bundestag also erneut über den Euro-Rettungsschirm abstimmen. Die Opposition hat sich durchgesetzt gegen die Koalition, die eine Beratung im Haushaltsausschuss für ausreichend hielt. Lohnt der Aufwand?
Zunächst: Seit der ersten Rettungsschirm-Abstimmung im Parlament vor vier Wochen ist es noch schwieriger geworden, die komplexe Materie zu durchdringen. Denn diesmal geht es auch um jenen ominösen Hebel-Trick, der aus vielen Milliarden noch viel mehr Milliarden machen soll. Selbst gewiefte Finanzexperten tun sich da schwer, den Durchblick zu gewinnen.
Deshalb darf man getrost vermuten, dass morgen so mancher Abgeordnete seine Hand heben wird für einen Plan, dessen Auswirkungen er nicht in Gänze überschauen kann. Es ist das gleiche ungute Gefühl, das immer mehr Bürger beschleicht und für Euro-Verdruss sorgt: dass nämlich keiner wirklich weiß, was auf Steuerzahler und Sparer noch alles zukommt. So gesehen spielt es keine große Rolle, ob da nun der Haushaltsausschuss berät oder aber der komplette Bundestag.