London (dapd). Finanzprobleme bringen Wikileaks zum Schweigen. Weil sich die Enthüllungsplattform um ihre leeren Kassen kümmern muss, stellt sie nach eigenen Angaben ihre Veröffentlichungen zunächst ein. Sollten die Lücken nicht gestopft werden, drohe Wikileaks zum Jahresende das Aus, teilte Gründer Julian Assange am Montag in London mit.

"Wenn Wikileaks keinen Weg findet, diese Blockade zu beenden, werden wir es bis zum Jahreswechsel nicht mehr schaffen, weiterzumachen", sagte er mit Blick auf Maßnahmen von Kreditkartenfirmen, die eine Weiterleitung von Spenden an Wikileaks verhinderten. Voraussetzung für ein Überleben sei, "diese Blockade niederzureißen".

Die Schritte von Unternehmen wie Visa, MasterCard, Western Union und PayPal ließen keine andere Wahl, als die Veröffentlichung von Dokumenten derzeit auszusetzen, hieß es in der Wikileaks-Erklärung. Um ihr Überleben sicherzustellen, müsse die Plattform nun "aggressives Fundraising betreiben, um gegen die Blockade und ihre Befürworter anzukämpfen". Mehrere Finanzunternehmen mit Sitz in den USA hatten begonnen, Wikileaks den Finanzhahn abzudrehen, nachdem die Enthüllungsplattform im vergangenen Jahr rund 250.000 Depeschen des US-Außenministeriums veröffentlicht hatte.

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