Misrata. . Der libysche Ex-Diktator Muammar Gaddafi ist durch eine Schussverletzung gestorben. Das ergab eine Autopsie. Ob damit die offensichtliche Kopfwunde gemeint ist, ließ der zuständige Arzt aber offen. Noch ist die Autopsie nicht abgeschlossen.
Libyens früherer Machthaber Muammar Gaddafi ist nach Angaben eines Arztes einer Schussverletzung erlegen. Die Todesursache sei ziemlich eindeutig, sagte ein an der Autopsie beteiligter Arzt der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Ob es sich bei der tödlichen Schussverletzung um die offensichtliche Kopfwunde an Gaddafis Leichnam handelt, ließ der Mediziner offen. Die Autopsie sei noch nicht ganz abgeschlossen. Einige Punkte müssten noch geklärt werden, bevor der Bericht der Staatsanwaltschaft übergeben werden könne, fügte der Arzt hinzu. „Aber alles wird veröffentlicht. Nichts wird verheimlicht.“
Gaddafi war am Donnerstag in der Nähe seiner Heimatstadt Sirte zunächst in einem Wasserrohr unter einer Straße entdeckt und lebend gefangengenommen worden. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar. Nach Darstellung des Übergangsrates starb Gaddafi in einem Krankenwagen. Der Fahrer des Wagens sagte allerdings der Nachrichtenagentur Reuters, Gaddafi sei bereits tot gewesen, als er den Körper in Empfang genommen habe.
Halbnackte Leiche Gaddafis durch die Stadt getragen
Ein Sprecher des Übergangsrates hatte erklärt, Gaddafi sei ins Kreuzfeuer seiner Anhänger und der Regierungstruppen geraten und dabei getötet worden. Es besteht aber auch der Verdacht, dass Gaddafi gelyncht wurde. Die halbnackte Leiche Gaddafis mit Einschusswunde am Kopf wurde auch noch am Wochenende in einem Kühlraum in der Stadt Misrata zur Schau gestellt. (rtr)