Köln (dapd). Der ausrangierte deutsche Satellit Rosat ist in der Nacht zum Sonntag wieder in die Erdatmosphäre eingetreten. Das teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am frühen Morgen auf seiner Website mit. Ob - und wenn ja, wo - Trümmerteile auf die Erdoberfläche aufgeschlagen sind, blieb zunächst offen. Zuvor bereits hatte das DLR mitgeteilt, Europa, Afrika und Asien würden voraussichtlich nicht betroffen sein.

Der Röntgensatellit trat den Angaben zufolge zwischen 03.45 Uhr MESZ und 04.15 Uhr MESZ in die Erdatmosphäre ein. Eine Bestätigung, dass Teile die Erdoberfläche erreicht haben, liege gegenwärtig nicht vor, hieß es weiter. Die Experten gingen davon aus, dass der Raumflugkörper beim Rücksturz nicht vollständig verglüht. Bis zu 30 Trümmerteile könnten auf der Erdoberfläche aufschlagen, das schwerste könne bis zu 1,6 Tonnen wiegen. Das Teleskoprohr und die Spiegel, die besonders hitzebeständig seien, könnten als größter Brocken auf die Erdoberfläche krachen.

Der 2,426 Tonnen schwere Satellit war am 1. Juni 1990 vom Raumfahrtzentrum Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet worden. Mit seinem Röntgenteleskop registrierte er bis zum Ende seines Einsatzes im Februar 1999 etwa 80.000 kosmische Röntgenquellen, darunter Quasare, Galaxien und Neutronensterne. Zudem nahm er mit einer Weitwinkelkamera 6.000 Quellen im extremen Ultraviolettbereich auf.

Zu den praktischen Leistungen, die bereits in den Alltag Einzug gehalten haben, zählte das DLR Gleitsichtbrillen. Das Schleifverfahren, nach dem sie hergestellt werden, sei für das Teleskop des Satelliten entwickelt worden.

(DLR-Informationen: http://url.dapd.de/yB6VZF)

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