Leipzig (dapd). Die künftige MDR-Führung soll dem Sender nach Ansicht von Rundfunkratsmitglied Mike Mohring ein ganz neues Gesicht geben. Der MDR befinde sich strukturell in einem erschütternden Zustand, sagte Mohring, der auch Thüringens CDU-Fraktionschef ist, der "Leipziger Volkszeitung" (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. "Das ganze Ostalgie-Gehampel ist sowieso nicht mehr zum Anschauen und entspricht schon längst nicht mehr dem mehrheitlichen Denken der von der Drei-Länder-Anstalt versorgten Bürger", sagte er.

Mohring forderte, man dürfe den MDR 22 Jahre nach der Einheit nicht mehr "auf das Niveau der Achim Mentzels oder anderer vergleichbarer Schlagerfuzzis reduzieren". Nur noch eine ganz kleine Minderheit fühle sich in erster Linie als Ostdeutsche, die Mehrheit fühlten sich in erster Linie als Thüringer, Sachsen oder Sachsen-Anhalter. Das zeigten Umfragen.

Für den von Korruptionsskandalen geschüttelten MDR wird derzeit ein neuer Intendant gesucht. Amtsinhaber Udo Reiter hat seinen Rückzug angekündigt.

dapd