Frauenkron (dapd-nrw). Knapp zwei Wochen nach Beginn der Suche hat die Polizei die Leiche der seit fast drei Jahrzehnten verschwundenen Lolita Brieger offenbar gefunden. Bei den Grabungen auf einer ehemaligen Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Eifelort Frauenkron (Kreis Euskirchen) wurden am Mittwochvormittag Knochen und Kleidungsstücke entdeckt, wie die Trierer Polizei mitteilte, die davon ausgeht, dass es sich um die Leiche Briegers handelt.

Rechtsmediziner aus Mainz unternahmen am Nachmittag eine erste Sichtung der Knochen, die in eine Plastikfolie gehüllt waren und auf dem letzten der untersuchten Areale gefunden wurden. Es sei deutlich erkennbar, dass es sich bei den sterblichen Überresten um die einer Frau handle, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer auf dapd-Anfrage. Noch am Mittwoch sollten die Knochen zu weiteren Untersuchungen in die Rechtsmedizin Mainz überführt werden, um dort Identität und Todesursache zu klären. Mit Ergebnissen rechnet Brauer in den nächsten Tagen.

Die damals 18-jährige, schwangere Lolita Brieger aus dem rheinland-pfälzischen Scheid in der Vulkaneifel war am 4. November 1982 spurlos verschwunden. Über Jahrzehnte blieben alle Ermittlungen erfolglos, bis der Fall Ende August in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" neu aufgegriffen wurde.

Die Ermittler stießen daraufhin auf einen Mann, der aussagte, dem damaligen Freund des Opfers, der Brieger ermordet haben soll, bei der Beseitigung der Leiche auf der ehemaligen Müllhalde geholfen zu haben. Der heute 50 Jahre alte Ex-Freund wurde aufgrund der Aussagen verhaftet. Vermutlich ist er auch der Vater von Briegers ungeborenem Kind.

dapd