Tauranga. . Die Rettungsarbeiten an dem vor der Küste Neuseelands havarierten Frachters verzögern sich. Schlechtes Wetter behindert die Rettungsarbeiten. Jetzt droht das riesige Schiff auseinanderzubrechen.

Eine Woche nach dem Schiffsunglück vor Neuseeland kommen die Rettungsarbeiten nicht voran. An der havarierten „Rena“ zeigten sich deutliche Risse, befürchtet wurde ein Auseinanderbrechen des Schiffes. Zudem verschlechterte sich das Wetter, sodass die Rettungsarbeiten unterbrochen werden mussten.

Ein Riss zog sich an der Steuerbord-Seite vom Deck bis zur Wasserlinie hinab. Die Behörde Maritime New Zealand (MNZ) erklärte, drei Schlepper an der Unglücksstelle versuchten, den Frachter auf dem Riff zu halten, auf den er am 5. Oktober aufgelaufen war. Das Wetter am Astrolabe-Riff machte weitere Arbeiten unmöglich: Die Wellen erreichten am Mittwoch eine Höhe von fünf Metern, wie der Sprecher von MNZ, Steve Jones, erklärte. Unter diesen Umständen könnten die Rettungskräfte nicht an Bord gehen. Meteorologen rechneten jedoch für (den morgigen) Donnerstag mit einer Beruhigung der See.

Verölte Vögel am Strand gefunden

Bei einem Bersten des Schiffes würde vermutlich der gesamte Treibstoff in die bei Touristen beliebte Plenty-Bucht fließen. Bisher haben sich durch einen Riss bereits 300 Tonnen Schweröl ins Meer ergossen, schon das ist die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Neuseelands. An den Stränden werden zunehmend verölte und verendete Seevögel entdeckt, darunter Pinguine.

Im hohen Wellengang neigte sich das 236 Meter lange Schiff weiter. Rund 70 der mehr als 1.300 Container fielen über Bord. Die MNZ erklärte, es habe sich nicht um Container mit gefährlichen Substanzen gehandelt. Die verliebenen Container bewegen sich und machen die Arbeiten an Bord gefährlich. Sechs Schiffe wurden entsandt, um die im Meer treibenden Container einzusammeln.

Am Rumpf des unter liberianischer Flagge fahrenden Containerschiffs "Rena" seien "Spannungsrisse" entdeckt worden, berichtete Key in der Nähe von Tauranga auf der Nordinsel des Landes, wo einstmals malerische Strände von Ölschlamm verschmutzt sind. "Wir können nicht mehr ausschließen, dass das Schiff auseinanderbricht."

Kapitän des Unglücksfrachters vor Gericht

MNZ-Kommandeur Nick Quinn sagte, die Entfernung des Öls habe für ihr Priorität. „Bisher haben wir nur eine leichte Verschmutzung der Strände gesehen“, erklärte er. „Das wird in den kommenden Tagen deutlich zunehmen, wenn mehr Öl angespült wird.“ Bisher trafen zwischen 200 und 300 Tonnen Schweröl aus dem Schiff aus. Das Umweltministerium sprach von der größten maritimen Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes.

Die Namen der beiden Männer, Fotos oder Hinweise auf ihre Identität werden auf Antrag ihrer Verteidigung von den Behörden zurückgehalten, um sie und ihre Familien vor "Selbstjustiz" der Neuseeländer zu schützen. Der Kapitän wurde nach einer Gerichtsanhörung auf Kaution bis zum nächsten Termin in einer Woche freigelassen, sein Vize soll am Donnerstag vor Gericht erscheinen.

Im Vergleich zu anderen großen Umweltkatastrophen wie dem Untergang des Tankers "Exxon Valdez" in Alaska, bei dem 37.000 Tonnen Öl ins Meer flossen, ist die Ölmenge jetzt nicht sehr groß. Das Unglück ereignete sich aber in einem nahezu unberührten Gebiet, in dem Wale, Delfine, Pinguine, Seelöwen und äußerst seltene Seevögel leben.