Los Angeles. .

Im Prozess gegen Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray sind weitere makabre Details zur Todesnacht des King of Pop bekanntgeworden: Nach Angaben von Jacksons Sicherheitschef Faheem Muhammad mussten die Kinder des King of Pop miterleben, wie Murray ihren offensichtlich toten Vater wiederzubeleben versuchte.

Zudem soll Murray versucht haben, kompromittierendes Material verschwinden zu lassen. Völlig geschockt hätten Jacksons ältere Kinder Paris und Prince zugesehen, wie Murray ihren Vater Herzmassagen gab, berichtete Muhammad am Mittwoch vor dem Gericht in Los Angeles. „Paris lag zusammengekrümmt auf dem Boden und weinte, Prinz stand nur da und hatte diesen zutiefst schockierten Ausdruck im Gesicht“, berichtete der frühere Sicherheitschef des Popstars weiter. Er und ein Kindermädchen hätten die beiden Kinder schließlich weggebracht.

Kurz zuvor war Muhammad zu dem Haus des Popstars gerufen worden. Er erzählte, wie Jackson auf dem Boden lag und sein Arzt versuchte, ihn wiederzubeleben. Murray habe nervös gewirkt und geschwitzt. Er habe ihn und einen weiteren Leibwächter, Alberto Alvarez, gefragt, ob sie wüssten, wie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung funktioniere. Ob Murray damit um Hilfe bat, um selbst etwas anderes zu tun, sagte Muhammad nicht.

Rätsel um mysteriöse Creme

Jacksons persönlicher Assistent Williams erzählte, wie er von dem sichtlich gestressten Murray angerufen wurde. Dieser habe ihn gebeten, unverzüglich zum Anwesen des Stars zu kommen, Jackson habe eine „schlechte Reaktion“ gezeigt. Als er dort eintraf, sei bereits die Krankentrage nach unten gebracht worden, sagte Williams.

Trauer um Michael Jackson

Fans in Hollywood trauern am Walk of Fame um ihre Legende.
Fans in Hollywood trauern am Walk of Fame um ihre Legende. © AFP
Auf den Philippinen performen Tänzer die bekanntesten Songs des King of Pop.
Auf den Philippinen performen Tänzer die bekanntesten Songs des King of Pop. © AP
Zum ersten Todestag ihres Idols pilgern in Tokio hunderte Menschen zu einem Michael-Jackson-Museum,in dem...
Zum ersten Todestag ihres Idols pilgern in Tokio hunderte Menschen zu einem Michael-Jackson-Museum,in dem... © AP
...anlässlich des Todestages eine Sammlung von Jackson-Memorabilia zu sehen ist. Für umgerechnet 900 Euro durften 50 von ihnen inmitten der Erinnerungsstücke übernachten...
...anlässlich des Todestages eine Sammlung von Jackson-Memorabilia zu sehen ist. Für umgerechnet 900 Euro durften 50 von ihnen inmitten der Erinnerungsstücke übernachten... © AP
...mehr als 10.000 Fans hatten sich um ein solches Ticket beworben.
...mehr als 10.000 Fans hatten sich um ein solches Ticket beworben. © AP
In Indien zünden mehrere Dutzend Fans Kerzen an.
In Indien zünden mehrere Dutzend Fans Kerzen an. © AP
In Cebu City auf den Philippinen führt ein Michael Jackson-Imitator seine Performance auf.
In Cebu City auf den Philippinen führt ein Michael Jackson-Imitator seine Performance auf. © AP
Der indische Sandkünstler Sudarsan Pattnaik (l) fertigt eine Skulptur am Strand von Puri an.
Der indische Sandkünstler Sudarsan Pattnaik (l) fertigt eine Skulptur am Strand von Puri an. © AFP
Auch in Deutschland erinnern viele Fans an den ersten Todestag des
Auch in Deutschland erinnern viele Fans an den ersten Todestag des "Thriller"-Sängers und trauern in München an den unzähligen Gedenktafeln. © REUTERS
Eine Frau zündet in München an der mit Bildern behangenen Orlando-Di-Lasso-Säule am Promenadeplatz eine Kerze zum Gedenken an den Verstorbenen an.
Eine Frau zündet in München an der mit Bildern behangenen Orlando-Di-Lasso-Säule am Promenadeplatz eine Kerze zum Gedenken an den Verstorbenen an. © ddp
In zahlreichen Städten wie Berlin, Hamburg, München, Mannheim und Gütersloh wollen Fans zudem auf Trauerfeiern und Gedenkpartys mit Kerzen, Luftballons, Jackson-Imitatoren und Musik an den Star erinnern.
In zahlreichen Städten wie Berlin, Hamburg, München, Mannheim und Gütersloh wollen Fans zudem auf Trauerfeiern und Gedenkpartys mit Kerzen, Luftballons, Jackson-Imitatoren und Musik an den Star erinnern. © REUTERS
Eine Japanerin erweist dem King of Pop eine letzte Ehrerbietung.
Eine Japanerin erweist dem King of Pop eine letzte Ehrerbietung. © AFP
Munna Kesari, ein Michael Jackson-Imitator, zeigt seine besten Tanzeinlagen in Hyderabad, Indien.
Munna Kesari, ein Michael Jackson-Imitator, zeigt seine besten Tanzeinlagen in Hyderabad, Indien. © AP
Ein Junge betrachtet die Wachsfigur von der Popikone in Madame Tussauds Wachsmuseum in Hollywood .
Ein Junge betrachtet die Wachsfigur von der Popikone in Madame Tussauds Wachsmuseum in Hollywood . © AFP
Ein Verkäufer bietet T-Shirts in Jacksons Heimatstadt in Gary, Indiana, an
Ein Verkäufer bietet T-Shirts in Jacksons Heimatstadt in Gary, Indiana, an © REUTERS
Karten und Blumen werden seit den frühen Morgenstunden in Gary, Indiana, abgelegt.
Karten und Blumen werden seit den frühen Morgenstunden in Gary, Indiana, abgelegt. © REUTERS
Joe Gasmann tanzt vor dem Geburtshaus von Michael Jackson in Gary.
Joe Gasmann tanzt vor dem Geburtshaus von Michael Jackson in Gary. © REUTERS
Ein Michael Jackson-Imitatator tanzt in der 02 Arena in London.
Ein Michael Jackson-Imitatator tanzt in der 02 Arena in London. © AFP
Ein Fan tanzt auf einer Gedenkfeier in Taipei.
Ein Fan tanzt auf einer Gedenkfeier in Taipei. © REUTERS
Ein Michael Jackson-Fan zündet Kerzen an einer Gedenkstätte in Berlin an.
Ein Michael Jackson-Fan zündet Kerzen an einer Gedenkstätte in Berlin an. © REUTERS
Eine Frau zeigt ihr Michael Jackson-Tattoo in London.
Eine Frau zeigt ihr Michael Jackson-Tattoo in London. © AFP
Unzählige letzte Grüsse an den King of Pop schreiben Trauernde an die Gedenktafel in London.
Unzählige letzte Grüsse an den King of Pop schreiben Trauernde an die Gedenktafel in London. © AFP
Ein Fan trauert während einer Gedenkfeier in Taiwan.
Ein Fan trauert während einer Gedenkfeier in Taiwan. © AP
Ein Michael Jackson-Imitator tanzt in London.
Ein Michael Jackson-Imitator tanzt in London. © AFP
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Nachdem Jackson für tot erklärt worden sei, habe er ein „merkwürdiges“ Gespräch mit Murray geführt, erinnerte sich der Assistent. „Er sagte, es befinde sich eine Creme in Michaels Zimmer (...) und er wolle nicht, dass die Welt davon erfahre“. Murray habe ihn dann gebeten, ihn zum Haus zurückzufahren, um diese zu holen. Er habe dies abgelehnt. Laut Sicherheitschef Muhammad konsultierte der King of Pop regelmäßig auch einen Hautarzt wegen seiner Hautprobleme. Nach der Rückkehr habe er oftmals langsam und undeutlich gesprochen.

Arzt forderte 5 Millonen Dollar Jahresgehalt

Zum Auftakt des zweiten Prozesstags hatte Konzertveranstalter Paul Gongaware berichtet, wie er Murray auf ausdrückliche Bitte Jacksons als Betreuer während der geplanten Comeback-Tour „This is it“ eingestellt habe. Der Mediziner habe zunächst einen mit fünf Millionen Dollar (3,7 Millionen Euro) dotierten Jahresvertrag gefordert, das sei aber abgelehnt worden. Schließlich habe er Murray ein Monatsgehalt von 150.000 Dollar angeboten, sagte Gongaware, der Co-Chef der Eventfirma AEG Live ist. Die für den Gehaltsvertrag zuständige Anwältin Kathy Jorrie sagte aus, der Arzt habe ihr wiederholt versichert, dass „Jackson völlig gesund, in ausgezeichneter Verfassung“ sei.

Murray muss sich in dem Prozess wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Dem Arzt wird vorgeworfen, Jackson eine Überdosis des Betäubungsmittels Propofol gegeben und ihn dann vernachlässigt zu haben. Murrays Anwälte argumentieren, der unter Schlafstörungen leidende Sänger habe sich selbst einen tödlichen Cocktail aus Propofol und dem Beruhigungsmittel Lorazepam verabreicht. Murray drohen bei einem Schuldspruch bis zu vier Jahre Haft. (AFP)