Sie war vor allem spektakulär gedacht, die Erweiterung des Museums Küppersmühle im Duisburger Innenhafen: Wie ein Schuhkarton für Giganten sollte der Bau aufs Dach gewuchtet werden. Doch nun hat sich Duisburg daran verhoben.
Faul war schon manches an dem Bau. Den hochfliegenden Plänen zuliebe wurde der Einspruch des obersten Denkmalschützers nassforsch beiseitegewischt. Dem Sponsor zuliebe schluckte man ein Logo für Giganten, das eher an ein Evonik- als ein Kunst-Museum denken ließ. Schließlich kamen eklatante Bausünden hinzu, die zu einer heillos maroden Bauausführung und einer ganzen Reihe von Firmenpleiten führte.
Doch der wahre, der große Skandal rund um den ersehnten Renommierbau liegt darin, dass jetzt als Folge der Gigantomanie ein städtisches Wohnungsbauunternehmen auf der Kippe steht – die Gebag, die sich eigentlich darum kümmern sollte, dass die Wohnungen von stadtweit 13 000 Mietern in Ordnung sind. Doch weil die bitterarme Stadt Duisburg den Museumsausbau nicht stemmen konnte, ging sie den Umweg über eine Stadt-Tochter. Jetzt wird offenbar, dass sie ein Risiko eingegangen ist, das sie eigentlich nicht verantworten konnte. Aus lauter Ehrgeiz.
Manchmal ist Bescheidenheit mehr als eine Zier. Manchmal ist sie schlicht und einfach Pflicht.