Washington. .

In den USA ist am Dienstag das Pentagon wegen Erdbebenalarms evakuiert worden. Zwei Reaktoren des Atomkraftwerks North Anna Power Station in Louisa County im US-Staat Virginia haben sich automatisch abgeschaltet.

Nach einem Erdbeben an der US-Ostküste sind in Washington das US-Verteidigungsministerium und zahlreiche Gebäude vorübergehend evakuiert worden. Die Erdstöße gegen 19.50 Uhr MESZ hatten nach neuen Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 5,8 und waren noch in New York zu spüren. Angaben zu möglichen Opfern oder Sachschäden gab es zunächst nicht.

Die Mitarbeiter des Pentagons mussten das Gebäude für etwa 15 Minuten verlassen, bevor sie wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren konnten. In dem weltgrößten Bürogebäude arbeiten etwa 23.000 Menschen. Am nahe gelegenen Washingtoner Flughafen Ronald Reagan wurde der Flugbetrieb fortgesetzt.

Menschen rannten auf die Straße

In der US-Hauptstadt schwankten sekundenlang zahlreiche Gebäude, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Viele Menschen rannten auf die Straße. Etliche versuchten, ihre Angehörigen oder Freunde per Handy zu erreichen, aber die Telefonverbindungen waren gestört. Auch in der U-Bahn waren die Erdstöße zu spüren, der Bahnbetrieb wurde jedoch nicht unterbrochen.

Das Zentrum des Bebens befand sich etwa 140 Kilometer von der US-Hauptstadt entfernt im Bundesstaat Virginia. Zunächst hatte die Erdbebenwarte seine Stärke mit 5,8 angegeben. Auch in New York verließen tausende Menschen Gebäude in der Nähe des Justizpalasts südlich von Manhattan, um unter freiem Himmel auf Entwarnung zu warten. Anzeichen von Panik waren nicht zu beobachten.

Reaktoren vom Netz

Zwei Reaktoren des Atomkraftwerks North Anna Power Station in Louisa County im US-Staat Virginia haben sich automatisch abgeschaltet. Wie die US-Atomenergiebehörde miteilte, seien vier Dieselgeneratoren angesprungen, um die Sicherheitssysteme in dem Atomkraftwerk mit Strom zu versorgen. Ein Vertreter der US-Atomenergiebehörde erklärte, es seien zunächst keine Schäden festgestellt worden.

Die Kathedrale der US-Hauptstadt Washington ist bei dem Erdbeben beschädigt worden. Ein Sprecher der Episkopal-Kirche sagte, drei der vier Turmspitzen des Hauptturmes seien herabgestürzt. Der Turm selbst scheine sich leicht zu neigen. Die zweitgrößte Kathedrale der USA - traditionell Schauplatz von Trauerfeiern für verstorbene Präsidenten - wurde unmittelbar nach dem Erdbeben evakuiert. Verletzt worden sei niemand. Steinmetze hätten bereits mit Reparaturarbeiten begonnen. (dapd/afp)