Essen. . Überschwemmte Straßen und Keller, Stillstand bei den Straßenbahnen und 220 Einsätze der Feuerwehr - das ist die vorläufige Bilanz des Unwetters.
Nach dem starken Unwetter am Mittwochabend hat sich die Verkehrslage in Essen wieder entspannt. Der Straßenbahnverkehr, der von den Wassermassen lahmgelegt wurde, läuft seit Donnerstagmorgen wieder planmäßig.
Zwar könne es im Straßenbahnverkehr noch zu vereinzelten Störungen kommen, die Essener Verkehrs AG habe die Lage aber weitestgehend unter Kontrolle, sagt Sprecher Nils Hoffmann. „Wenn es keine weiteren Sturzbäche gibt, dann werden die Bahnen heute wieder planmäßig fahren.“
Die starken Regenfälle hatten zahlreiche U-Bahnstationen und Gleise unter Wasser gesetzt. Kurzschlüsse sorgten für Stillstand bei den Straßenbahnen, die U-Bahnlinien hatten erhebliche Verspätung. Die Gleise unter dem Hauptbahnhof standen bis zu 60 Zentimeter unter Wasser. Die Störungen begannen genau zum Feierabendverkehr und dauerten bis in die Nacht hinein an. Erst am frühen Morgen konnten die Linien wieder normal verkehren.
„Wenn das Wasser kommt, können wir nichts machen“
Nach Angaben eines DWD-Meteorologen fielen stellenweise bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Dass die Die Essener Kanalisation solchen Wassermengen nicht gewachsen ist, weiß auch Dirk Pomplun, Sprecher der Stadtwerke: "Da wäre jedes Kanalnetz überfordert." Er rät den Bürgern, zukünftig noch mehr auf verstopfte Gullys und Rinnsteine zu achten und diese dann bei den Stadtwerken zu melden.
Die Essener Feuerwehr fuhr am Mittwoch insgesamt 220 Einsätze. Alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und Teile der Berufsfeuerwehr mussten auf ihren Feierabend verzichten und mit anpacken. „Aber wir konnten alle Fälle noch am Abend abarbeiten“, sagt Feuerwehrsprecherin Susanne Klatt.
Ein stressiger Abend auch für die Polizei. Die Beamten waren vor allem dann gefragt, wenn Gullydeckel von den Wassermasse in der Kanalisation herausgedrückt wurden. „Wir waren schon überrascht von der Heftigkeit des Unwetters“, sagt Polizeisprecher Ulrich Faßbender.
Vorbeugen könne die Evag solchen Problemen nicht, sagt Sprecher Nils Hoffmann. „Die U-Bahnstationen sind offen - wenn das Wasser kommt, können wir nichts machen.“ Am Tag nach dem Unwetter funktioniert Essen wieder. Feuerwehrsprecherin Klatt: „Vielleicht müssen noch ein paar Keller leergepumpt werden, aber sonst ist alles wieder in Ordnung.“
Unwetter über Essen
