Berlin. . Kurz bevor er eine Bombe in Oslo zündete und anschließend ein Massaker in einem Jugendlager anrichtete, verschickte Anders Breivik sein „Manifest“ an Rechtsradikale in Europa und den USA - auch an eine Dortmunder Gruppierung.

Kurz vor den beiden Anschlägen in Norwegen hat Attentäter Anders Behring Breivik nach Informationen des „Tagesspiegels“ (Dienstagausgabe) sein mehr als 1.500 Seiten umfassendes Manifest gezielt an mehrere hundert E-Mail-Adressen von Rechtsextremisten in Europa und den USA geschickt. Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet das Blatt, der 32-Jährige habe am Freitag zwischen 14.08 Uhr und 14.18 Uhr das Pamphlet an rechtsextreme Organisationen und Gruppierungen gesandt. Eine Stunde später explodierte die Bombe in Oslo.

Die E-Mails gingen laut Zeitung auch nach Deutschland - unter anderem an die NPD-Zentrale in Berlin sowie an Mail-Adressen der Partei in Erfurt, Aschaffenburg und Unna. Weitere Empfänger seien Gruppierungen wie der „Nationale Widerstand Dortmund“, die „Autonomen Nationalisten Ostfriesland“ und die rechtspopulistische Partei „Bürger in Wut“ gewesen, die mit einem Sitz in der Bremischen Bürgerschaft vertreten ist. (dapd)