Duisburg. . Weil der WDR die Gedenkfeier zum ersten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe nicht ins Programm nehmen wollte, springt die NRW-Landesregierung heute in die Bresche. Mit einem Livestream können Interessierte das Geschehen in der MSV-Arena im Internet verfolgen.

Mit einer großen Gedenkfeier in der Duisburger MSV-Arena wollen die Landesregierung und die Kirchen heute ab 15.00 Uhr an die Opfer des Loveparade-Unglücks vor einem Jahr erinnern. Nach der umstrittenen Entscheidung des WDR, die Trauerfeier nicht im Fernsehen zu übertragen, springt die NRW-Landesregierung ein, mit einer Übertragung im Internet.

Bei der Veranstaltung sollen unter anderem die Namen der Todesopfer verlesen werden, wie die Stiftung Notfallseelsorge mitteilte. Neben NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) haben laut Staatskanzlei auch die Landesvorsitzenden der CDU und der Grünen, Norbert Röttgen und Monika Düker, ihr Kommen angekündigt. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) sowie Veranstalter Rainer Schaller werden nicht erwartet.

WDR will Trauernde nicht stören

Von 14.45 Uhr bis 16.45 Uhr werden eigens beauftragte Kamerateams die Trauerfeier im Online-Livestream übertragen, über die Website der NRW-Landesregierung. WDR-Intendantin Monika Piel hatte vor wenigen Tagen erklärt, der Sender werde auf Live-Bilder aus der MSV-Arena verzichten. „Die Redaktion wollte den etwas intimeren Charakter der Veranstaltung nicht stören“, gab der Sender bekannt. Im Hörfunk hingegen wird die Gedenkfeier übertragen, teilte der WDR mit: „Radiohören kann ja ein viel intensiveres Erlebnis sein“. In der Sendung „Aktuelle Stunde“ im WDR-Fernsehen würden am Abend jedoch Ausschnitte von der Trauerfeier gesendet, hieß es.

Zur Web-Übertragung aus der MSV-Arena geht es hier.