Wenn die US-Raumfähre „Atlantis“ heute auf dem Weltraumbahnhof von Cape Canaveral in Florida aufsetzt, geht eine Ära zu Ende. Gut vier Jahrzehnte nach der ersten Mondlandung verabschieden sich die USA von einem eigenständigen Weltraumprogramm – zumindest fürs erste. Künftig sind die einstigen All-Pioniere der Nasa auf russische Raketen angewiesen.
Ob die geplante Neuauflage des Space-Shuttle-Projekts tatsächlich kommt, steht angesichts der drohenden Staatspleite in den USA in den Sternen. Auch die internationale Raumstation ISS soll 2020 aufgegeben werden. Und ob die Mars-Pläne Amerikas und Chinas je umgesetzt werden, kann heute niemand sagen.
Die einst mit Hoffnungen und Visionen überfrachtete Raumfahrt ist auf dem harten Boden der Realität gelandet. Ihre Kosten sind enorm, ihr Nutzen ist umstritten. Die Raumfahrt-Nationen haben derzeit andere Probleme und Prioritäten als die Erkundung ferner Galaxien und die Besiedelung des Weltalls. In Zeiten nüchterner Kosten-Nutzen-Analysen bleibt für milliardenschwere Prestige-Projekte kein Platz.