Essen. Im Ruhrgebiet leben immer weniger Menschen. Wilhelm Klümper fordert in seinem Kommentar, dass man nun über einen Rückbau in unseren Städten nachdenken sollte. Das Revier könnte so "eine Modellregion für schwierige Fälle werden".

Die deutschen Boomstädte der Zukunft liegen allesamt nicht im Ruhrgebiet. München, Stuttgart, Hamburg, Frankfurt und vor unserer Haustüre Düsseldorf und Köln sind angesagt. Dorthin ziehen mehr und mehr Menschen, weil es Jobs und attraktives urbanes Leben gibt. Dagegen leben im Ruhrgebiet immer weniger, vor allem ältere Menschen. Essen hat in den vergangenen 40 Jahren 150.000 Einwohner verloren. Gelsenkirchen ist von 380.000 auf 270.000 Bewohner geschrumpft.

Zunächst einmal sollten wir akzeptieren, dass wir beim großstädtischen Aufschwung nicht dabei sind. Wenn aber schon die Abwanderung nicht zu stoppen ist, dann sollte man emotionslos über einen Rückbau in unseren Städten nachdenken.

Die besten Stadtplaner ins Revier holen

Warum holen die politisch Verantwortlichen nicht die besten Stadtplaner der Welt ins Revier mit dem Auftrag, dem bisherigen Strukturwandel ein möglichst passendes architektonisches Kleid zu schneidern?

Und wenn im Ruhrgebiet schon viele Ältere und viele schlecht ausgebildete Junge mit Migrationshintergrund leben, müssen hier mit entsprechendem Elan Antworten gefunden werden. Das Ruhrgebiet könnte so eine Modellregion für schwierige Fälle werden.