Duisburg. . Der Entschuldigungsversuch von OB Adolf Sauerland zur Loveparade-Katastrophe kommt zu spät. Die Duisburger haben mit dem Amtsenthebungsverfahren eine einmalige Chance. Die Abwahl Sauerlands wäre ein Befreiungsschlag für Duisburg. Ein Kommentar von Frank Preuß.

Adolf Sauerland darf man Ignoranz attestieren. Aber selbst Duisburgs Oberbürgermeister wird nicht glauben, dass sein ges­triger Entschuldigungsversuch ­irgendwo noch auf positive Resonanz stoßen könnte. Die, denen seine Worte ­galten, sind längst fertig mit ihm. Und nicht nur sie.

Ob der Unmut über sein Fehlverhalten ausreicht, Sauerland aus dem Amt zu hebeln, wird sich zeigen. Den Duisburgern bietet sich jedenfalls die einmalige Chance, diese Entscheidung jenseits eines regulären Wahltermins selbst zu treffen. Es wäre ein Befreiungsschlag für die Stadt.

Peinliche Ruderei rund um Loveparade-Drama

Viel mehr Aufmerksamkeit als Sauerlands ebenso hilf­lose wie peinliche Ruderei rund um das Loveparade-Drama verdienen die Ergebnisse der staatsanwaltlichen Ermittlungen. Und selbst, wenn die Behörden schon weiter sind, als es der ­Zwischenbericht aussagt, der jetzt in die Öffentlichkeit ­gelangt ist: Dass in der Führung der Duisburger Stadtverwaltung fürchterlich geschlampt wurde, daran gibt es wohl keinen Zweifel mehr.

Das macht Sauerlands Herumeierei nicht erträglicher, zumal er an der Spitze dieser Verwaltung steht. Aber juristisch werden sich andere verantworten müssen. Den Hinterbliebenen der Opfer bleibt der Trost, dass ihr Recht auf Wahrheit endlich erfüllt ­werden könnte. Die Verur­sacher haben nichts dazu beigetragen. Eine Schande.