Essen/Heidenheim. Thomas Bögerl, der Witwer der 2010 ermordeten Bankiersfrau Maria Bögerl ist erhängt in seinem Haus aufgefunden worden. Die Zugehfrau fand ihn kurz vor zwölf. Maria Bögerl war 2010 verschwunden. Kurz darauf fand man ihre Leiche.
Unerwartete Wendung im Fall der ermordeten Heidenheimer Bankiersgattin Maria Bögerl. Heute mittag fand man den Witwer der 54-Jährigen tot auf. Die Zugehfrau habe Thomas Bögerl kurz vor zwölf Uhr erhängt in seinem Wohnhaus in Heidenheim (Baden-Württemberg) gefunden, bestätigte Horst Baur, Sprecher der Polizeidirektion Heidenheim.
Ob sich der ehemalige Sparkassenchef selbst getötet hat oder ein Verbrechen vorliegt, ist noch unklar. „Die Spurensicherung am Tatort ist noch nicht abgeschlossen“, erklärte Baur. Zwar stehe zu vermuten, dass es einen Zusammenhang mit dem Mord an Maria Bögerl gebe, aber „an Vermutungen beteiligt sich die Polizei nicht“. Derzeit laufen auch die Ermittlungen in beiden Fällen noch getrennt: Den Tod von Thomas Bögerl beabeitet die Kripo Aalen, den von Maria Bögerl die 50-köpfige Soko „Flagge“ der Polizei Heidenheim.
„Es gab keinerlei Taverdacht gegen ihn, in keinerlei Weise"
Die zweifache Mutter war im Mai 2010 entführt worden, drei Wochen später fand man sie erstochen, in einem Wald versteckt. Thomas Bögerl, betonte Horst Baur, habe nie zum Kreis der Verdächtigen gehört. „Es gab keinerlei Taverdacht gegen ihn, in keinerlei Weise.“ Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor über Gerüchte berichtet, wonach die Ehe des Paars „kaputt“ gewesen sei, es Affären von beiden Parteien gegeben habe. In der Nachbarschaft sei zudem getuschelt worden, Thomas Bögerl sei Vater von Zwillingen geworden – sieben Monate nach dem Tod seiner Frau. „Wir sind diesen Gerüchten nachgegangen“, sagt Polizeisprecher Horst Baur. „Aber wir haben dafür keinerlei Bestätigung gefunden.“
Erst im Juni war im Zusammenhang mit der Entführung und dem Mord an Maria Bögerl in Tschechien ein Mann festgenommen worden: der 55-jährige Chef einer österreichischen Rockerbande. Der Mann sei noch immer in Haft, erklärte Baur, „allerdings wegen anderer Delikte“. Im Fall Bögerl werde er nur noch als Zeuge vernommen.
