Berlin..
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Schockenhoff hat auf seiner Internetseite erklärt, dass er alkoholkrank sei. Gegen den Politiker laufen Ermittlungen wegen Fahrerflucht und Trunkenheit am Steuer. Schockenhoff will sich in Behandlung begeben.
Im Zuge von Ermittlungen wegen Trunkenheit am Steuer und Fahrerflucht hat sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Schockenhoff zu Alkoholproblemen bekannt. „Mir ist bewusst, dass ich alkoholkrank bin“, schreibt Schockenhoff auf seiner Internetseite. Ihm wird vorgeworfen, am Samstag nach einem Kreismusikfest in seinem baden-württembergischen Wahlkreis beim Ausparken ein Auto beschädigt zu haben und weggefahren zu sein.
Schockenhoff erklärte auf seiner Internetseite, er sei „ungeachtet“ des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Ravensburg zu der Überzeugung gelangt, eine Therapie machen zu müssen. Er werde sich in den nächsten Tagen in ärztliche Behandlung begeben und eine stationäre Therapie beginnen. „Die letzten Jahre haben mich privat und gesundheitlich sehr gefordert“, schrieb der stellvertretende Vorsitzende der Unionsbundestagsfraktion.
Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hatte zuvor ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrerflucht und Trunkenheit im Straßenverkehr gegen Schockenhoff eingeleitet. Die Vorwürfe reichen zum vergangenen Samstag zurück. Die Staatsanwaltschaft konnte die Ermittlungen erst am Donnerstag formal einleiten, da sie die Aufhebung der Immunität durch einen Bundestagsausschuss abwarten musste. Der CDU-Politiker hatte selbst um eine schnelle Aufhebung gebeten.
Alkoholkonzentration von mehr als zwei Promille nach Unfall
Einem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge wurde in einer noch in der Nacht zum Sonntag genommenen Blutprobe Schockenhoffs eine Alkoholkonzentration „von deutlich über zwei Promille“ festgestellt. Der Abgeordnete aus Ravensburg habe allerdings angegeben, nach der Fahrt zu Hause eine Flasche Rotwein getrunken zu haben. Ein Sachverständiger solle nun die „genaue Alkoholisierung zur Tatzeit“ ermitteln, was einige Zeit in Anspruch nehmen könne, sagte ein Behördensprecher.
„Ich bedauere den gesamten Vorfall ungemein und entschuldige mich in aller Form für mein Verhalten“, erklärte Schockenhoff auf seiner Internetseite. „Auch bei meiner Familie und meinen Freunden, die ich durch meine Krankheit schwer belastet habe, entschuldige ich mich.“ Dem 54-Jährigen wurde der Führerschein auf richterliche Anordnung entzogen, nachdem der Politiker Widerspruch gegen die Beschlagnahme der Fahrerlaubnis eingelegt hatte.