Es ist einer dieser Fälle, in denen es keine einfachen Antworten gibt. Und wer vorgibt, doch eine solche zu haben, dem ist mit Vorsicht zu begegnen. Denn hinter dem sperrigen Begriff Präimplantationsdiagnostik, der auch durch das Kürzel PID nicht griffiger wird, verbirgt sich eines der heikelsten ethisch-moralischen Probleme, denen sich die Politik stellen musste.
Die Frage, wie die genetische Untersuchung eines Embryos vor Einsetzung in die Gebärmutter zur Feststellung möglicher schwerer Krankheiten und die Vernichtung der Embryos mit entsprechendem Befund zu bewerten ist, spaltet Parteien, Mediziner und auch Kirchen. Hier der nachvollziehbare Wunsch eines Paares nach einem gesunden Kind, dort das Lebensrecht des ungeborenen Kindes.
Die Kernfrage aber lautet: Ist der Embryo, wie PID-Befürworter argumentieren, lediglich ein lebloser „Zellhaufen“? Oder ist in ihm bereits alles angelegt, was den zukünftigen Menschen ausmacht: Kopf und Körper, Organe und Glieder, Geist und Seele? Wer letztere Einschätzung bejaht, wird sich schwertun, einer Aussortierung – sprich: Vernichtung – von Embryos zuzustimmen.