Troisdorf.. Nach der Insolvenz des Energiediscounters Teldafax steht die Geschäftsführung im Visier russischer Investoren. Laut einem Medienbericht sehen sich die Firmen-Eigentümer getäuscht. Eine Anwaltskanzlei prüft nun Ansprüche an das Management.
Die russischen Eigentümer des zahlungsunfähigen Energiediscounters Teldafax wollen nach Informationen des „Handelsblattes“ rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen für die Firmenpleite einleiten. „Die Investoren sehen sich getäuscht“, zitierte die Wirtschaftszeitung (Mittwochausgabe) Aufsichtsratschef Wolfram Scharff.
Die internationale Großkanzlei DLA Piper sei von ihnen damit beauftragt worden, mögliche Ansprüche zu prüfen, heißt es in dem Bericht. Nach Informationen des „Handelsblattes“ hatten die Russen in den vergangenen Monaten 100 Millionen Euro in den Stromanbieter investiert und verloren.
Der einst größte unabhängige Energieanbieter Deutschlands hatte am 14. Juni Insolvenz angemeldet. Wenige Tage später hatte er auch die Belieferung seiner Kunden mit Strom und Gas eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt gegen Verantwortliche der Teldafax Holding und ihrer Tochtergesellschaften wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des gewerbsmäßigen Betruges.
Hat Teldafax Kunden in „Vorauszahlungs-Falle“ gelockt?
Dabei geht die Staatsanwaltschaft nicht nur dem Verdacht nach, dass das Unternehmen viel zu spät Insolvenzantrag stellte. Sie prüft auch, ob Teldafax Kunden bewusst in eine „Vorauszahlungs-Falle“ lockte. Es bestehe der Verdacht, „dass eine Vielzahl von Verträgen in Kenntnis der desolaten finanziellen Situation abgeschlossen wurde, um die mit den Verträgen verbundenen Vorauszahlungen dieser Kunden zu vereinnahmen“, hieß es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft.
Von diesen Vorauszahlungen dürften die Teldafax-Kunden nach Einschätzung von Verbraucherschützern nach der Insolvenz kaum etwas wiedersehen.