Berlin. . Das Freiwilligenprogramm der Bundeswehr kommt nicht richtig in Schwung, deshalb will der Wehrbeauftragte, Hellmut Königshaus (FDP), neue Wege gehen: Menschen mit Migrationshintergrund sollen in der Armee einen zuverlässigen Arbeitgeber finden.
Angesichts der bislang schwachen Resonanz auf die Werbekampagne für den freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr hat der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus (FDP) eine verstärkte Werbung um Migranten ins Gespräch gebracht. Es werde „sicherlich“ eine Entwicklung dahingehend geben, dass „Menschen mit Migrationshintergrund den Dienst bei der Bundeswehr durchaus als Chance für Integration und außerdem eine langfristige Beschäftigung sehen“, sagte Königshaus dem Magazin „Cicero“ laut Vorabmeldung vom Montag.
Die deutschen Streitkräfte könnten ein „Vorreiter auf dem Arbeitsmarkt“ sein, der deutlich mache, „wie sich Potenziale in Bevölkerungsgruppen ausschöpfen lassen, an die bisher nicht oder viel zu wenig gedacht wurde“, sagte Königshaus. Ebenso müsse die Bundeswehr bereit sein, künftig auch ältere Menschen in den Mannschaftsdienstgraden zu halten. Die Konkurrenz durch den zivilen Arbeitsmarkt lasse solche Schritte notwendig erscheinen.
Verteidigungsminister plant nur noch mit 5000 Freiwilligen
Den Plänen von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) zufolge soll die Truppenstärke von derzeit 220.000 Soldaten auf 175. 000 bis 185.000 Soldaten sinken. Die Streitkräfte sollen künftig aus 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten bestehen. Hinzu kommen die für zwölf bis 23 Monate freiwillig Wehrdienstleistenden. Während dafür zunächst mit 15.000 Soldaten gerechnet wurde, plant de Maizière nun vorsichtiger mit 5000 Freiwilligen. Sollte die Bundeswehr aber mehr geeignete Interessenten anlocken, will der Minister auch bis zu 15. 000 aufnehmen. (afp)