Datenskandale im Internet gehören zwar zur Tagesordnung. Die Dimension des Hackerangriffs auf Sony allerdings nicht: 77 Millionen Betroffene bangen um ihre Daten, müssen Folgen fürchten, denn der Konzern kann nicht ausschließen, dass Konto- und Kreditkarteninformationen in die Hände Unbekannter geraten sind.
Sony hat eine Woche mit dem Pannen-Geständnis gewartet. Miserable Öffentlichkeitsarbeit bei Problemen scheint schlechte japanische Schule zu sein. Es ist eine Frechheit, die das Vertrauen nicht nur der Playstation-Spielkinder ins Unternehmen nachhaltig trüben dürfte. Ein Schaden, der sich kaum beziffern lässt. Und die Frage, wer sich denn überhaupt wirksam gegen Datenklau panzern kann, wenn nicht ein Elektronikriese, dürfte ebenfalls für Gesprächsstoff sorgen.
Die Wirtschaft unternimmt aus Selbstschutz viel, um sich gegen Attacken aus dem Netz zu wappnen, Garantien kann sie aber nicht geben. Was kann im digitalen Zeitalter schon sicher sein?
Umso mehr erstaunt das arglose Verhalten der Kundschaft, an dem sich offenbar nichts ändert. Viele Nutzer gehen mit sensiblen Informationen hausieren. Selbst da, wo noch Spielräume existieren, die das Risiko von Missbrauch ausschließen oder wenigstens minimieren. Aus Schaden wird nicht jeder klug.