Diverse Bundesregierungen haben sich erstaunlich viele Gedanken darüber gemacht, wie Menschen sich was dazuverdienen können. Ohne lange Ausbildung, in Teilzeit und mit wenig Papierkram. Das Angebot wird angenommen. Meist von Frauen im mittleren Alter zwischen 40 und 50. Schön fürs Familieneinkommen. Schön für Bäcker, Gebäudereiniger, Gastronomen und andere Anbieter kleiner Arbeiten.
Leider ist es aber so: Ein Land, eine Gesellschaft lässt sich nicht auf Abermillionen Minijobs aufbauen. Aber genau dieses Kunststück versuchen wir gerade in Deutschland. 5,9 Millionen reguläre Arbeitsplätze gibt’s in NRW und schon 1,8 Millionen „geringfügige Beschäftigungen“. „Geringfügig“ ist ein etwas sperriges Wort, aber es trifft den Kern des Problems. Diese Jobs sind ja keine Brücke in den Haupt-Arbeitsmarkt, sie sichern kein Alterseinkommen, und die sozialen Sicherungssysteme haben nichts von ihnen.
Arbeit ist immer öfter „mini“ und befristet. Manche müssen sogar aus mehreren kleinen Jobs einen großen machen. Auf der Strecke bleibt das, was alle, der Jobber und das Land, zuallererst brauchen: ganz normale Arbeit, acht Stunden am Tag, ein Arbeitsleben lang.