RWE will auch in Zukunft auf Gewinne aus Atomenergie setzen und verliert so täglich an Akzeptanz im Land.

In Frankreich, Großbritannien oder den Niederlanden ist die Diskussion um Kernenergie längst nicht so weit. Deswegen scheint es logisch, im Ausland investieren zu wollen. Dennoch ist es falsch und noch dazu eine Entscheidung gegen Anteilseigner. Zumindest ist es ein Affront gegenüber den Kommunen, die gerade noch eine Umkehr gefordert hatten.

Wer an der Spitze eines solch bedeutenden Konzerns steht, will sich üblicherweise nicht vom einfachen Mann erklären lassen, was er zu tun hat. Jürgen Großmann scheint aber längst auch im eigenen Haus auf Widerstände zu stoßen. Kein Wunder. Mittlerweile werden RWE-Mitarbeiter bereits bedroht, bloß weil sie bei d e m „Atomkonzern“ arbeiten.

Dabei ist RWE viel mehr als nur „Atom“. Der Konzern investierte zuletzt jährlich eine Milliarde Euro in Regenerative Energien. Zur echten Wende reicht das aber nicht. Der „Riese“ hechelt bei Solar und Wind der Konkurrenz hinterher, weil er viel zu spät gestartet ist. Wenn er jetzt noch rückwärts läuft und Milliarden in Kernenergie investiert, wird RWE irgendwann zu einem Dinosaurier der Energiewirtschaft. Geschichte.