Mit Chefs, die als Beleg für ihren Arbeitseinsatz abends das Licht im Büro brennen lassen, ist sicherlich keine moderne, familienfreundliche Arbeitswelt zu organisieren. Wozu ohne Not Sitzungen bis in den Abend hinziehen, während daheim der Partner und die Kinder warten?

Büroarbeiter quälen sich allmorgendlich durch den Berufsverkehr, einige müssen ihren Arbeitsbeginn durch Einstempeln offiziell signalisieren, ehe sie sich an den Schreibtisch setzen. Viele dieser Büro-Tätigkeiten könnten ebenso gut von zu Hause erledigt werden. Das würde vor allem Müttern, vermehrt aber auch Vätern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erheblich erleichtern.

Schröder hat dies erkannt und hält in ihrem Ministerium rund 100 Arbeitszeitmodelle vor. Das Büro zu Hause ist dabei ausdrücklich erwünscht. Und fürs mobile Arbeiten gibt es Firmen­Laptops, mit dem auch die Ministerin arbeitet.

Schröder zeigt damit, dass sie mit ihrer modernen Arbeitsorganisation weiter ist als viele Unternehmenslenker. Während diese auf Anwesenheit im Betrieb ­setzen, zählen moderne Arbeitgeber allein auf das gute Arbeitsergebnis. Wo und teilweise auch wann die Leistung erbracht wird, ist dabei egal. Und gut fürs Unternehmenswohl ist auch ein effizienter Mitarbeiter am ­heimischen Computer.