Das Bangen hat ein Ende. Portugal wird sich nun doch unter den Euro-Rettungsschirm flüchten. Das ist eine gute Nachricht. Portugals Weg raus aus der Schuldenkrise aber wird steinig.
Das südeuropäische Land beendet mit seiner Ankündigung monatelange Spekulationen, dass es europäische Notkredite braucht. Diese Spekulationen an den Finanzmärkten trieben die Kosten für frisches Geld in fast unerträgliche Höhen. Aus dem europäischen Nottopf kann sich Portugal günstiger Geld leihen. Das schont die Staatskasse des verschuldeten Landes – und damit die portugiesischen Steuerzahler, die die Staatskasse mit ihren Geldern füllen.
Den Menschen in Portugal wird schon viel abverlangt. Der Staat spart kräftig, um sein Haushaltsloch zu verringern – er erhöhte unter anderem die Mehrwertsteuer und kürzte Sozialleistungen sowie Gehälter der Staatsbediensteten.
Doch auch wenn Portugal europäische Notkredite erhält – den Bürgern stehen schwere Zeiten bevor. Die Notkredite allein lösen die Probleme des Landes nicht. Die Wirtschaft schwächelt seit langem, die Arbeitslosenquote beträgt mehr als zehn Prozent, Unternehmen investieren relativ wenig. Experten monieren zudem, dass die Bevölkerung relativ schlecht ausgebildet sei. Notkredite schaffen all diese Probleme nicht ab. Sie verschaffen Portugal nur mehr Zeit, um die Wirtschaft umzukrempeln.