Essen. . Die Pannenserie bei „Deutschland sucht den Superstar“ reißt nicht ab. Ein Zahlendreher bei den Telefonnummern sorgte Samstag für eine Premiere in der DSDS-Geschichte. Das Finale wurde um eine Woche verschoben. Und: Es gibt ein neues Liebespaar.

Mit Spannung war diese Show erwartet worden. Wie würde RTL die Beinahe-Massenpanik bei der Autogrammstunde im Centro Oberhausen in der Show thematisieren? Wie würden sich die Kandidaten dazu äußern? Wie die Jury? Als Antwort zeigte RTL einen Clip, in dem die Beteiligten angemessen betroffen ihre Erlebnisse schilderten. Filmreif mussten sie durch die Geheimgänge des Einkaufszentrums fliehen. Draußen dann versperrte die gierige Fanmenge den Weg zur rettenden Limousine. Über die Verletzten waren alle natürlich sehr erschrocken. Am Ende wurden ein paar Fans aus dem Centro zum Kuchenessen mit den Kandidaten eingeladen. Alles wieder gut. Thema abgehakt. The show must go on!

Diese Show wurde jedoch eine ziemlich holperige Angelegenheit. „England vs. Deutschland“ war das Motto. Jeder Kandidat sang zunächst einen englischen und später einen deutschsprachigen Titel. Wie Chefjuror Bohlen erklärte, solle so getestet werden, welche Sprache besser zu dem jeweiligen Sänger passt. Die Muttersprache der Kandidaten schnitt dabei ziemlich gut ab.

Der neue Bravo-Coverboy Sebastian Wurth hört sich in Englisch richtig gut an. Aber bei seinem deutschen Titel „Du trägst keine Liebe in dir“ von Echt lag ihm die Jury zu Füßen. Dieter Bohlen war sich sicher, dass sich Sebastian in Kombination mit deutschsprachigen Schmusehits super verkaufen lassen wird. „Das hast du saugeil gemacht“, lobte Fernanda Brandao. Und Patrick Nuo fand: „Deine innere Haltung war sehr jungfräulich“, was wohl als Kompliment gemeint war.

Nuo hat in der gestrigen Sendung überhaupt zum ersten Mal gemerkt, was er als Jurymitglied zu tun hat: Kritisieren. An keinem Kandidat ließ er ein gutes Haar. Seine Bewertungen uferten aus in äußerst laienunfreundliches Fachchinesisch. Als er Balladenqueen Sarah Engels bescheinigte, beim Casting-Klassiker „Run“ die Töne nicht getroffen zu haben, erntete er lautstarke Buhrufe vom Publikum. Dieter Bohlen fand es im Gegenzug ziemlich „unverschämt“ von den Saalgästen, Patrick nieder zu pfeifen: „Der hat eine Meinung!“ Die Stimmung war an diesem Abend ausgesprochen mies.

Marco Angelini konnte diesmal nicht überzeugen

An solchen Abenden kann es passieren, dass man Favoriten fallen sieht. Perfektionist Marco Angelini konnte mit beiden Liedern nicht überzeugen. „Wonderwall“ von Oasis war der Jury zu glatt, „Vom selben Stern“ von Ich&Ich bekam das Prädikat „OK“. Ein Tiefschlag für den erfolgsverwöhnten Österreicher. Als dann auch noch in der Einblendung seine Startnummer mit der von Wackelkandidatin Zazou Mall verwechselt wurde, sah Marco offensichtlich seine Felle davonschwimmen. Schließlich verlas sogar Moderator Marco Schreyl die verwechselten Nummern. Als sich Angelini über den Patzer beschweren wollte, riss Schreyl ihm einfach das Micro weg.

Der Nummern-Patzer mündete in einer ungewöhnlichen Entscheidung: Kein Kandidat flog raus, die Entscheidung wurde auf die nächste Show vertagt. Das verkündete der nicht ganz unschuldige Marco Schreyl in der Entscheidungsshow. Allerdings würden alle Anrufe, die bis zur ersten falschen Einblendung eingegangen waren, gezählt. Die danach aber nicht mehr. Über die Entscheidung waren die Kandidaten sichtlich froh. Der wütende Marco Angelini versuchte noch, sein Verhalten zu erklären: „Das ist hier kein Spiel für uns.“ Durch diese Panne rutsche die Finalshow eine Woche nach hinten auf den 7. Mai, erklärte Dieter Bohlen.

Wäre die Show insgesamt nicht so vermasselt gewesen, die Zuschauer hätten sich bestimmt über die neue Liebesaffäre in der Kandidaten-Villa das Maul zerrissen. Schüchtern, grinsend und mit roten Bäckchen gaben Pietro und Sarah zu: Ja, wir haben uns ein bisschen ineinander verliebt. Zusammen seien sie aber nicht, betonte Pietro: „Man kann ja verliebt sein und kein Paar sein.” Vielleicht nach DSDS. Da müssen die beiden jetzt aber noch eine Woche länger warten.