München.. Wegen der tagelangen Unwetter in Thailand bringen deutsche Reiseveranstalter vorerst keine Reisenden mehr auf die Urlaubsinsel Koh Samui. Die thailändische Marine hat Schiffe geschickt, um Urlauber zu evakuieren.

Die großen deutschen Reiseveranstalter sagen Thailand-Reisen nach schweren Überschwemmungen und Erdrutschen dort ab. TUI Deutschland und Thomas Cook (Neckermann) bringen vorerst bis 5. April keine neuen Gäste mehr auf die beliebte Urlaubsinsel Koh Samui, sagten Sprecherinnen der beiden Unternehmen am Mittwoch. Kunden könnten ihre Reisen kostenlos umbuchen.

Jene Urlauber, die vor Ort sind, seien teilweise in andere Hotels gebracht worden. TUI hat derzeit rund 400 Gäste auf der Insel, Cook rund 115. „Es gibt einige, die auf ihren Abflug warten“, sagte die TUI-Sprecherin. Der Flughafen auf der Insel werde jedoch immer wieder geschlossen, so dass Maschinen nur sporadisch starten könnten.

Cook bringt die Gäste, die abreisen wollen, daher mit Booten von der Insel weg, um ihnen eine Heimreise zu ermöglichen. „Es regnet immer noch. Es ist nicht absehbar inwieweit sich die Lage verändern wird“, sagte die Cook-Sprecherin. Von den insgesamt 17 Hotels, die Cook auf der Insel anbiete, seien drei von Überschwemmungen oder Stromausfällen betroffen.

Regierung ordnet Evakuierungen an

Bei Erdrutschen nach tagelangem Regen im Süden Thailands sind mindestens vier weitere Menschen ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der Todesopfer in den überfluteten Regionen am Mittwoch auf 15; andere Quellen sprechen von bisher 21 Toten. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, Dutzende gelten als vermisst, wie die Behörden mitteilten. Da Rettungskräfte nur schwer zu einigen der sieben am stärksten betroffenen Dörfer vordringen konnten und die meisten der örtlichen Telefonnetze zerstört wurden, befürchteten die Behörden weitere Todesopfer.

Mehr als 700.000 Menschen in acht südlichen Provinzen seien von den seit fast einer Woche anhaltenden Überschwemmungen betroffen, sagte Vittayen Muttamara, stellvertretender Direktor der staatlichen Hochwasserzentrale. Die thailändische Marine entsandte drei Schiffe, um Touristen von Ferieninseln wie Koh Samui zu evakuieren. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva besuchte das Katastrophengebiet und ordnete sofortige Evakuierungen an. (rtr/dapd)