Tokio. . Hat der japanische AKW-Betreiber Tepco bei wichtigen Inspektionen geschlampt? Die Atomaufsicht wirft dem Unternehmen vor, Untersuchungen nicht durchgeführt zu haben.
Die japanische Atomaufsicht wirft dem Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi massive Schlamperei bei den vorgeschriebenen Inspektionen vor. Bereits am 2. März - neun Tage vor dem verheerenden Erdbeben, dem Tsunami und den folgenden massiven Problemen in der Atomanlage - erschien ein Bericht, in dem die Behörde Verzögerungen im Zeitplan der Inspektionen sowie die nicht durchgeführte Untersuchung von 33 Teilen der Anlage anprangert.
Unter den nicht überprüften Teilen hätten sich zentrale Elemente des Kühlsystems für die sechs Reaktoren und die Abklingbecken von Fukushima-Daiichi befunden - darunter Notstromdieselgeneratoren für Reaktor 3, Pumpen für die Einheiten 1 und 2 und Generatorenteile für Reaktor 4.
Behörde sieht keine unmittelbare Verbindung
Der Ausfall der Kühlung hat maßgeblich für die Probleme in Fukushima-Daiichi gesorgt. Allerdings vermied die Behörde bislang, einen kausalen Zusammenhang zwischen den nicht ausgeführten Inspektionen und der bedrohlichen Situation in dem AKW herzustellen. „Bislang können wir keine unmittelbare Verbindung zum jüngsten Unfall ziehen. Wir müssen die Untersuchung abwarten, wenn wir die derzeitige Krise entschärft haben“, sagte Ryohei Shiomi von der Atombehörde.
Nach der Katastrophe vom 11. März hatte die Behörde allerdings bemängelt, dass die Notsysteme des AKW Fukushima ebenerdig untergebracht waren und so leicht vom Tsunami überschwemmt und zerstört werden konnten.
Schon vor der jüngsten Katastrophe hatte es immer wieder Kritik an dem Betreiber Tepco wegen nachlässiger Wartung von Atomkraftwerken gegeben. (dapd)