Düsseldorf. . Die Urananreicherungs-Anlage im münsterländischen Gronau ist laut einem Medienbericht möglicherweise nicht genug gegen Gefahren geschützt. NRW-Wirftschaftsminister Voigtsberger will die hiesigen Atom-Anlagen jetzt vorzeitig überprüfen lassen.
Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger hat eine Überprüfung von Atomanlagen in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Dabei gehe es um eine Sicherheitsüberprüfung des Brennelement-Zwischenlagers in Ahaus und der Urananreicherungsanlage in Gronau, sagte der SPD-Politiker am Freitag dem WDR-Fernsehen. Zugleich bat Voigtsberger das Bundesumweltministerium um Zusammenarbeit.
Der Minister reagierte damit offenkundig auf Recherchen des WDR-Fernsehens, das sich mit der Uranfabrik in Gronau beschäftigt. „Es scheint in der Tat so zu sein, dass dort Atomfässer liegen, die gegebenenfalls auch nicht gegen Flugzeugabstürze oder ähnliches gesichert sind,“ räumte Voigtsberger im WDR ein.
Überprüfung um ein Jahr vorziehen
Das Ministerium ist als Atomaufsichtsbehörde für die Sicherheit der atomaren Anlage in Gronau zuständig. „2012 wäre die nächste Überprüfung fällig gewesen. Die wollen wir nun vorziehen,“ sagte der Minister. Außerdem verlangte er eine Stellungnahme der Betreiberfirma Urenco zur „aktuellen Sicherheitssituation“.
Urenco hatte gegenüber der WDR-Lokalzeit Münsterland eingeräumt, dass bei einem Flugzeugabsturz oder einem Kerosinbrand schwere Schäden für die Bevölkerung nicht ausgeschlossen seien. Auf dem Gronauer Gelände lagern unter freiem Himmel mehrere tausend Tonnen abgereichertes Uran und Natur-Uran in Fässern.
Im Januar 2010 hatte ein Störfall Lücken in den Notfallplänen der Urananreicherungsanlage in Gronau aufgedeckt. (dapd)