Washington. . Die japanische Reaktor-Katastrophe setzt auch US-Präsident Barack Obama unter Druck, seinen Atomkurs zu überdenken. Für ihn ist Kernenergie ein unverzichtbarer Teil des amerikanischen Energie-Mix.
Die japanische Reaktor-Katastrophe setzt auch US-Präsident Barack Obama unter Druck, seinen Atomkurs zu überdenken.
Zwar ist Senator Joseph Lieberman, ein führender amerikanischer Energiepolitiker, noch ein einsamer Rufer, wenn er ein Innehalten fordert, um den Ausbau der Atomenergie nach dem Schock von Japan neu zu bewerten. Doch über Nacht steckt Obama, ein Atomkraft-Befürworter, in einer Zwickmühle.
Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko und einem schweren Unglück in einer Kohlegrube West-Virginias mit 25 Toten im letzten Jahr hatte sich der US-Präsident bei seiner Rede an die Nation im Januar für eine Renaissance der Atomkraft im eigenen Land ausgesprochen. 36 Milliarden Dollar stellt Washington als Staatsgarantien bereit, um in den nächsten Jahren 20 neue Nuklearanlagen zu bauen. Die Atomkraft ist für Obama unverzichtbarer Teil des Energie-Mix, um Amerikas Energiehunger zu decken. Vergessen ist der Atomunfall von Harrisburg 1979, bei dem eine partielle Kernschmelze im Reaktor von Three Mile Island fast zum Super-Gau führte. Seither waren in den USA keine neuen Anlagen mehr gebaut worden.
Auch die Republikaner dringen auf einen forcierten Ausbau der Atomkraft, um in erster Linie die Abhängigkeit von arabischem Öl zu verringern.