Essen. Das perfekte Promi-Dinner mit den Helden aus dem australischen Busch: Das Essen war ein bisschen besser, die getuschelten Gehässigkeiten landeten ein bisschen weniger unter der Gürtellinie – anonsten bleibt fast alles wie im Camp.
Das „Perfekte Promi Dinner“ bei VOX war diesmal so etwas wie eine Kindergeburtstags-Variante des RTL-Dschungelscamps. Das Essen war ein bisschen besser, die getuschelten Gehässigkeiten landeten ein bisschen weniger unter der Gürtellinie – aber es blieben die gleichen Themen wie im australischen Busch: Wie doof doch Sarah Dingens sich angestellt hat und die Spekulationen um die angebliche Romanze zwischen Indira Weis und Jay Khan. Wobei das Promi-Dinner deutlich gemacht hat: So etwas wie Freundschaften sind bei dem TV-Grenzerlebnis mit Mehlwurm und Känguruh-Hoden zur Nachspeise nicht entstanden – trotz allem Hallo und hysterischem Gekreisch, mit dem Indira, Jay, Fronck Mathée und Katy Karrenbauer nun ihr Wiedersehen feierten. Und selbst die Liebesschwüre dürften bleiben, wofür sie die Zuschauer schon immer hielten: ein PR-Gag.
Die Fortsetzung der Dschungel-Soap
Doch der Reihe nach: Wie beim Promi-Dinner üblich servieren die vier Beteiligten jeweils ein dreigängiges Menü – und die anderen bewerten es auf einer Skala von 0 bis 10. Die höchste Punktzahl gewinnt. Den Reigen eröffnete diesmal Indira Weis – die als zugereiste Münchnerin eine „Oktoberfest-Prüfung“ präsentierte: Fleischpflanzerl mit Chilie, gebackene Ente, bayrische Creme. Nix dolles, nix zu meckern – handfest, geradeaus, barock, so wie man die Dame auch aus dem Dschungelcamp kannte. Dass sie zudem offenbar einen ordentlichen Stiefel Schnaps verträgt, passt in dieses Bild. Weniger angenehm: Die ansonsten relativ patent wirkende Ex-Sängerin von Bro`Sis versäumt keine Gelegenheit zu betonen, wie sehr sie doch den Jay …. Sie schmachtet ihn an, trägt T-Shirts mit seinem Konterfei, nennt ihn forwährend „Schnuffel“ – kurz: Sie lässt wirklich nichts aus, um allzu dick aufzutragen. Der liebe Schnuffel bleibt in der ersten Hälfte der Sendung eher distanziert und legt erst später nach, als Indira demonstrativ in seiner Wohnung übernachtet. Ab da wird heftig zurück geschnuffelt – für die Kameras. Auch dies eine Analogie zum Camp.
Frooooooooonck gewinnt
Zweite Station: Frooooooooonck Mathée. Der gibt – pardon - die kreischende Tunte, ist aber sehr offensichtlich ein passionierter Koch und begnadeter Gastgeber, der – anders als Indira und Jay (und schon wieder Fake) ohne Helfer am Herd auskommt. Er liefert ein Trüffel-Ommelette, Steaks vom Känguruh und vom Strauß sowie süße australische Spezialitäten, kassiert dafür fast durchweg Bestnoten und wird Sieger des Abends. Sein Motto, wer hätte es geahnt: der Dschungel. Und der war auch das wichtigste Gesprächsthema des Abends: Alle waren sich einig, dass außer Sarah K die Ekelprüfungen mit Essenseinlagen das schlimmste im Camp waren. Der Zuschauer dagegen war eher erschüttert, wie wenig es braucht, um Menschen die in Jahrtausenden angeeigneten Formen der Zivilisation vergessen zu lassen. Die Camp-Bewohner lieferten eine Light-Version von „Herr der Fliegen“ – eine Woche länger und es hätte die Premiere des ersten Mordes in einer TV-Show gegeben. RTL sollte sein Konzept überdenken.
Davon war man beim Promi-Dinner zwar weit entfernt – dennoch wurde kräftig ausgeteilt: Katy Karrenbauer servierte wie Jay ein mäßig spannendes italinenisches Menü und ließ dazu lebendige Schlangen und Spinnen aufmarschieren – was Froooonck überhaupt nicht gut fand. Der wiederum soll nach dem Wunsch von Indira die Hochzeit mit Jay ausrichten im kommenden Jahr, was der Profi-Hochzeitsplaner mit dem Satz quittiert, dass er das gerne tue, wenn sich die beiden dann tatsächlich gegenseitig heiraten würden. Das steht allerdings nicht zu befürchten. Nach der Sendung erfuhr man, das Paar durchlebe gerade eine Krise – wegen des großen Termindrucks unter der beide stehen.
Karrenbauer mit "Walter"-Klingelschild
Was man sonst in der Sendung so hörte: Dass Frooooonck sich für Sarah Knappik in die Bresche geschlagen hätte, weil er es nicht mag, wenn alle auf einem rumhacken. Dass Katy Karrenbauer an ihrer Berliner Wohnung ein Klingeschild mit de Namen „Walter“ hat. Dass Indira Weis zufrieden ist mit ihren Implantaten – man spüre sie nicht. Dass Jay bereut, im Camp gegenüber Sarah Knappik so ausgeflippt zu sein („ich hätte meine Ruhe bewahren sollen“). Dass Jay überhaupt nicht kochen kann (und deswegen die charmante Frau seine Managers eingespannt hat – und schon wieder ein Fake. Man fragt sich, ob der Mann auch eine authentische Seite hat). Dass Katy Karrenbauer eine schlechte Verliererin ist – und sich am Jubel um Froooooncks Gewinn nicht beteiligen wollte. Dass die Dschungelstars ohne Dschungel eher unspannend sind. Dass ihre Halbwertszeit sehr überschaubar sein dürfte ….