Tokio. .

Tag 1 nach dem schweren Erdbeben in Japan wird die das Ausmaß der Katastrophe deutlich. Laut Medienbericht werden in der Hafenstadt Minamisanriku im Nordosten Japans noch 10.000 Menschen vermisst.

Nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan werden nach einem Medienbericht in einer Hafenstadt Minamisanriku im Nordosten Japans noch 10.000 Menschen vermisst. Wie der öffentlich-rechtliche Sender NHK am Samstag berichtete, handelt es sich um den Ort Minamisanriku in der nordöstlichen Präfektur Miyagi. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo würde damit mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung von 17.000 Menschen in der Stadt vermisst.

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    Nach vorläufigen Angaben japanischen Regierung von Samstagabend (Ortszeit) gab es 1700 Todesopfer. Mindestens 613 Menschen starben demnach in den verschiedenen vom Erdbeben und Tsunami betroffenen Regionen im Norden und Osten Japans. 784 Menschen wurden als vermisst gemeldet, die Zahl der Verletzten gab die Polizei mit 1128 an. Mehr als 215.000 Menschen fanden Zuflucht in Notunterkünften.

    Angesichts Tausender Vermisster hat Japan ein großes Militäraufgebot für Rettungsaktionen abgestellt. Ministerpräsident Naoto Kan erklärte am Samstag, dass hierzu 50.000 Soldaten entsandt worden seien. Außerdem seien 190 Militärflugzeuge sowie 25 Schiffe in die von dem Erdbeben betroffenen Gebiete unterwegs. „Die meisten Häuser an der Küstenlinie sind weggespült worden“, erklärte Kan nach einem Helikopterflug über dem Erdbebengebiet. Der Tsunami habe sehr schwere Schäden verursacht, sagt er. Rettungskräften ist es bislang noch nicht gelungen, zu den am schwersten betroffenen Gebieten vorzudringen.

    Erneutes Beben erschüttert Japan

    Am Samstagmittag ist Japan von einem Erdstoß der Stärke 6,8 erschüttert worden. Wie die US-Erdbebenwarte mitteilte, lag das Epizentrum praktisch in der gleichen Gegend vor der Nordostküste des Landes wie das Erdbeben der Stärke 8,9 vom Vortag. Ob es dabei zu weiteren Schäden kam, wurde zunächst nicht bekannt.

    Die Tsunami-Wellen haben jetzt auch die Westküste des amerikanischen Kontinents erreicht und in den USA mindestens einen Menschen getötet. Wellen in Höhe von bis zu 2,4 Metern schlugen nach Angaben der Behörden am Freitag (Ortszeit) an der Küste der US-Bundesstaaten Kalifornien und Oregon auf. Im nordwestkalifornischen Bezirk Del Norte County starb ein 25-Jähriger, nachdem er von den Wellen ins Meer gerissen wurde. Er wollte mit einigen Freunden Fotos des ankommenden Tsunamis machen.

    In Crescent City und in Santa Cruz wurden dutzende Boote beschädigt, sonst wurden aber keine größeren Schäden gemeldet. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown rief jedoch für vier Küstenbezirke den Notstand aus. Auch Kanada sprach Warnungen für die Küstenprovinz British Columbia aus. In Chile, Ecuador und Peru wurden ganze Küstenbereiche evakuiert. Zuvor hatten die Wellen auch die mexikanische Pazifikküste erreicht, Schäden wurden aber nicht gemeldet.

    Auch die Autoindustrie ist durch das Beben teilweise lahmgelegt. Der weltgrößte Autobauer Toyota Motor Co teilte am Samstag mit, die Produktion zwei hauptsächlich für den Export arbeitenden Fabriken ruhe die Arbeit. Über die Wiederaufnahme der Fertigung sei noch nicht entschieden worden. Die Mitbewerber Nissan Motor und Honda Motor stoppten die Arbeit in je vier Inlandswerken, die im Katastrophengebiet liegen. (afp/dapd/rtr)

    Nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan werden nach einem Medienbericht in einer Hafenstadt im Nordosten Japans noch 10.000 Menschen vermisst. Wie der öffentlich-rechtliche Sender NHK am Samstag berichtete, handelt es sich um den Ort Minamisanriku in der nordöstlichen Präfektur Miyagi. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo würde damit mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung von 17.000 Menschen in der Stadt vermisst.

    Das Beben der Stärke 8,9 hatte am Freitag einen Tsunami ausgelöst, der die japanische Küste kurze Zeit später erreichte. Die Flutwellen hatten in einigen Gegenden ganze Häuser und Autos fortgespült. Nach bisherigen Angaben der Behörden gab es durch die Naturkatastrophe in ganz Japan 1400 Todesopfer und Vermisste.