Düsseldorf. . Angestellte Lehrer wollen heute landesweit ihre Arbeit niederlegen. Sie fordern eine bessere Bezahlung. Bildungsministerin Schavan ist zu Zugeständnissen bereit – wenn die Leistung stimmt.

Zum Auftakt von Europas größter Bildungsmesse, der „Didacta“ in Stuttgart, hat Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) die Bezahlung von Lehrern nach Leistung gefordert. „Leistungszulagen sind attraktiv, wenn die Pädagogen wissen, dass damit besondere Bemühungen auch finanziell gewürdigt werden“, sagte Schavan der „Rheinischen Post“. Bei den Lehrergehältern liege Deutschland im internationalen Vergleich gut. „Dennoch können Leistungszulagen für Lehrer die Attraktivität des Lehrerberufs heben“, betonte die Ministerin. Ziel müsse es sein, interessante junge Leute für den Lehrerberuf zu gewinnen.

Schavan fügte hinzu: „Am Ansehen der Pädagogen entscheidet sich die Qualität der Schule. In den skandinavischen Ländern ist die Autorität der Lehrer hoch. Bei uns wird damit fahrlässig umgegangen“.

Ganztätiger Warnstreik angekündigt

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erhöht unterdessen vor der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder den Druck auf die Arbeitgeber. Für Dienstag rief sie ihre tarifbeschäftigten Mitglieder in Schulen und Hochschulen zu einem landesweiten ganztägigen Warnstreik auf. Die GEW will damit ihren Forderungen nach mehr Geld und einer von Arbeitgebern und Gewerkschaften gemeinsam erstellten Entgeltordnung für Lehrkräfte Nachdruck verleihen. Derzeit werden angestellte Lehrer nach Angaben der Gewerkschaft per Erlass des Landes eingruppiert.

Nach Angaben der Gewerkschaft sind an 16 Standorten in NRW Aktionen geplant. So sind in Köln eine „karnevalistische Streikfront“ und ein Marsch zur dortigen Bezirksregierung vorgesehen. In Wuppertal soll eine Gesamtschule bestreikt werden. Die GEW erwartet rund 3.000 Teilnehmer zu den Aktionen.

Mit dem Abschluss einer Entgeltordnung möchte die GEW nach eigenen Angaben die langjährige Benachteiligung angestellter Lehrer beenden und einen Tarifvertrag zur Eingruppierung abschließen. Bundesweit wären der GEW zufolge rund 200.000 Lehrkräfte und Sozialpädagogen von einer solchen Regelung betroffen, 36.000 davon in NRW. (dapd)