Hamburg. . CDU verliert über 20 Prozent, SPD gewinnt über 14 Prozent bei Bürgerschaftswahl.
Die SPD ist klarer Wahlsieger in Hamburg und kann in den kommenden vier Jahren den Stadtstaat alleine regieren. Nach dem vorläufigen Ergebnis des Landeswahlleiters verbesserten sich die Sozialdemokraten unter ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz am Sonntag auf 48,3 Prozent der Stimmen nach 34,1 Prozent bei der Bürgerschaftswahl 2008. Sie erhält damit nach Hochrechnungen von ARD und ZDF 62 Mandate, einen mehr als zur absolute Mehrheit nötig. Aufgrund des neuen Wahlrechts dauert die Auszählung aller Stimmzettel mehrere Tage. Daher veröffentlichte das Landeswahlamt zunächst nur die Zweitstimmenergebnisse und noch keine Sitzverteilung. Diese wurden von ARD und ZDF auf dieser Basis hochgerechnet.
Eindeutiger Wahlverlierer ist die CDU, die mit 21,9 Prozent ihr Ergebnis von vor drei Jahren von 42,6 Prozent nahezu halbierte. Die FDP schaffte dagegen erstmals seit sieben Jahren den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und ist mit 6,6 (2008: 4,8) Prozent wieder im Stadtparlament vertreten. Die Grünen verbesserten mit 11,2 Prozent zwar ihr Ergebnis von 9,6 Prozent aus dem Jahr 2008, blieben aber unter den Umfragewerten der vergangenen Monate. Die unter internen Querelen leidende Linke stagnierte bei 6,4 Prozent.
In der neuen Bürgerschaft stellt die SPD nach den Hochrechnungen 62 Abgeordnete, die CDU nur noch 28 nach bislang 56. Die Grünen bleiben mit 14 Abgeordneten drittstärkste Kraft deutlich vor FDP und Linken, die neun beziehungsweise acht Sitze im Landesparlament erhalten.
Die Wahlbeteiligung lag trotz des deutlich komplizierteren neuen Wahlrechts wie 2008 bei 63,5 Prozent. Allerdings waren 23.759 Stimmen ungültig, über dreimal so viele wie 2008, als 7712 Stimmzettel nicht korrekt ausgefüllt waren. (rtr)
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Hier geht es zu ersten Reaktionen der Parteien auf die Wahl-Prognosen.