Die Zahl hört sich dramatisch an: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gibt zu, bis zum Jahresende eine Finanzlücke in Höhe von bis zu 25 Millionen Euro schultern zu müssen – falls er sich nicht mit der Bahn und dem Land auf einen Kompromiss einigen kann. Droht da etwa die Pleite?
Erst wenn man genau hinsieht, ist das Ge-genteil der Fall: Der jahrelange Streit zwischen Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Bahn trägt Früchte. Das Angebot wird besser, die Züge pünktlicher und sauberer. Auch wenn vieles noch im Argen liegt. In den an-stehenden Gesprächen geht es um Interessen – eine Einigung ist hier wahrscheinlich. Die Bahn muss den VRR sichern. Nur dann kann sie weiter am Verbund verdienen. Ihre Ge-winne sind stabil genug, um Preisnachlässe zu verkraften. Auch das Land ist gefordert. Würden Zusagen gestrichen, müssten die gebeutelten Kommunen zahlen. Das kann keiner wollen. Es bleibt der VRR, und dem geht es gut: Er muss nur darauf verzichten, die Bahn weiter anzugreifen. Mehr nicht.
Dafür kann er im Rahmen des Wettbewerbs bald S-Bahn-Strecken ausschreiben. Profitieren wird vom Kompromiss der Kunde: Im Wettbewerb wird das Angebot besser.