Grefrath.. Grefrath trauert um Mirco. Für den kommenden Donnerstag ist in der Gemeinde im Kreis Viersen die Trauerfeier geplant. Derweil gibt es eine neue Information zum Täter, er soll vier Wochen nach dem Mord befördert worden sein.

Grefrath trauert und nimmt Abschied von Mirco. Für den kommenden Donnerstag ist in der Gemeinde im Kreis Viersen die Trauerfeier geplant. Beigesetzt werden soll der ermordete Zehnjährigen an einem späteren Tag.

Im 15 000 Einwohner großen Grefrath herrscht große Betroffenheit. Man habe sich mit der Familie auf eine öffentliche Trauerfeier geeinigt, sagte Pfarrer Norbert Selent der freikirchlichen Christengemeinde Evangeliumshaus in Krefeld am Wochenende.

Dieser Gemeinde gehört Mircos Familie an. Pfarrer Selent erklärte außerdem, der Junge werde an einem anderen Tag beerdigt: „Wir erwarten zunächst auf der Trauerfeier eine große Anteilnahme.“

Hinter der bürgerlichen Fassade

145 Tage lang war Mirco verschwunden, nachdem er sich am 3. September zum Spielen verabschiedet hatte. Fieberhaft suchten seitdem 1000 Polizisten nach ihm. Kriminalistische Feinarbeit der 80 Kräfte starken Sonderkommission brachte sie dann auf die Spur des 45-jährigen Familienvaters aus der ebenfalls zum Kreis Viersen gehörenden Gemeinde Schwalmtal. Das Örtchen am Niederrhein war erst vor zwei Jahren in den Schlagzeilen geraten, als ein 72 Jahre alter Rentner drei Menschen erschoss, weil das Haus seiner in Scheidung lebenden Tochter zwangsversteigert werden sollte.

Langsam sickern weitere Informationen über Mircos mutmaßlichen Mörder Olaf H. (45) durch, der hinter einer bürgerlichen Fassade in dritter Ehe mit seiner 26 Jahre alten Ehefrau, dem zwei Jahre alten gemeinsamen Kind und einem 17-jährigen Sohn aus erster Ehe lebte. Der berufliche Stress, der Ärger mit seinem Vorgesetzten, den H. als Hintergrund der Tat in seinem Geständnis angab, relativieren sich. Denn vier Wochen nach dem Mord ist er laut „bild.de“ zum Manager im Controlling der Bonner Telekomzentrale befördert worden. Zuvor hatte er als Bereichsleiter im Vertrieb rund 150 Mitarbeiter geführt.

Soko untersucht weiter

Die Arbeit der Sonderkommission ist mit der Festnahme nicht beendet. Jetzt werden seine Angaben überprüft, sein Umfeld näher erforscht.

Wer ist dieser Mann? Was aus seiner Vergangenheit ist noch unbekannt? Und die Soko „Mirco“ wird sicher vergleichbare Fälle ohne bislang ermittelten Täter auf Verbindungen zu Olaf H. untersuchen.