Frankfurt/Essen. .

Heute wird das Unwort des Jahres bekannt gegeben. „Alternativlos“ gilt als Favorit. Es gab schon bessere Vorschläge – etwa „betriebsratsverseucht“.

Gleich werden wir mehr wissen: Die sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres“ verkündet, welches Wort sie im vergangenen Jahr besonders gestört hat.

Als Favorit wird das Wort „alternativlos“ gehandelt, mit dem Bundeskanzlerin Angela Merkel im Frühjahr für die Stützung des griechischen Staatshaushalts warb. In der engeren Auswahl ist mit „unumkehrbar“ noch ein weiteres Wort, das beispielhaft für die tatsächliche oder gespürte Verengung von politischen Handlungsspielräumen steht.

Es gab Knatsch um den „kollektiven Freizeitpark“

Das „Unwort des Jahres“ wird seit 1991 gekürt. Initiiert hatte es die Gesellschaft für Deutsche Sprache, die auch das Wort des Jahres auswählt. Schon nach zwei Jahren gab es aber Knatsch, weil das Kanzlerwort von Deutschland als „kollektiver Freizeitpark“ den Verband und die Jury spaltete. Seither machte die Jury unter eigener Regie weiter.

Und das waren die Unwörter der vergangenen Jahre: „betriebsratsverseucht“ (2009), es hatte sich gegen „Flüchtlingsbekämpfung“ und „intelligente Wirksysteme“ durchgesetzt, letzteres ein Euphemismus für Waffen;

„notleidende Banken“ (2008), sie hatten gegen „Rentnerdemokratie“ und „Karlsruhe-Touristen“ gewonnen.

„Herdprämie“ (2007), das als noch unwörtiger empfunden wurde als „klimaneutral“ und „entartet“.

Für die diesjährige Entscheidung haben uns auch die Westen-Leser Vorschläge geschickt.