Tunis. .
Die Gattin des gestürzten tunesischen Präsidenten soll sich kurz vor ihrer Flucht bei der Notenbank mit Goldbarren eingedeckt haben. Mit dem Goldschatz setzte sie sich nach Saudi Arabien ab, hieß es.
Die Ehefrau des gestürzten tunesischen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali soll nach einem Pressebericht bei ihrer Flucht 1,5 Tonnen Gold aus der Zentralbank des nordafrikanischen Landes gestohlen haben. Das französische Präsidialamt verdächtige Ben Alis Gattin Leila Trabelsi, sich bei der Notenbank vor ihrer Abreise Gold im Wert von 45 Millionen Euro beschafft zu haben, berichtete die Zeitung „Le Monde“ am Montag auf ihrer Website. Demnach hatte der Gouverneur der Zentralbank die Anfrage der Präsidenten-Frau zunächst abgelehnt, stimmte unter dem Druck Ben Alis dann aber doch zu. Anschließend habe sich Trabelsi mit dem Goldschatz über Dubai ins saudiarabische Dschiddah abgesetzt.
Bank weist Bericht zurück
Die tunesische Zentralbank wies die Angaben, die sich auf französische Geheimdienstinformationen aus tunesischen Quellen stützten, umgehend zurück. Die Goldreserven seien in den vergangenen Tagen nicht angetastet worden, sagte ein Vertreter der Zentralbank. Auch die Devisenreserven seien unberührt. Nach wochenlangen sozialen Unruhen war Ben Ali am Freitagabend ins Exil nach Saudi-Arabien geflohen. Der Unmut der Bevölkerung richtete sich gegen Korruption, Arbeitslosigkeit und politische Unterdrückung. (afp)