Düsseldorf. .
NRW will mehr Betreuer und ein kostenloses Vorschuljahr. in den 9400 Kindergärten einsetzen. Gleichzeitig soll ab August 2011 das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung beitragsfrei sein. Das sieht ein Fünf-Punkte-Plan der Landesregierung vor.
Familienministerin Ute Schäfer (SPD) kündigte eine grundlegende Revision des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) an. Dabei soll vor allem die Zahl der in der Betreuung der Unter-Dreijährigen tätigen 10 000 Kinderpflegekräfte deutlich erhöht werden. Außerdem will NRW 1000 zusätzliche Berufs- Praktikanten in Kitas finanziell fördern. Schäfer bezifferte die Mehrkosten für die Kinderpflegerinnen auf einen `zweistelligen Millionenbetrag“. Für die Praktikanten will das Land zwei Jahre lang ein Drittel der jährlich 21 Millionen Euro Kosten tragen. Der Wegfall des Elternbeitrags im letzten Kita-Jahr kostet laut Schäfer bis zu 150 Millionen Euro im Jahr.
Nur drei Prozent männliche Erzieher
Die Ministerin verwies auf eine Umfrage in Kitas, wonach 65 Prozent der Einrichtungen die Standardanforderungen an den Personalschlüssel nicht erfüllen. Jede vierte Einrichtung erreicht sogar nicht oder nur knapp die Mindest-Stellenzahl von zwei Kräften pro Gruppe. Schäfer will deshalb die Kindpauschalen `deutlich anheben“.
In NRW sind derzeit 55 000 Erzieher beschäftigt. Gerade in U3-Gruppen hält Schäfer aber einen Mix mit Kinderpflegern für sinnvoll. Auch Grünen-Expertin Andrea Asch sieht in der besseren Personalausstattung den zentralen Punkt der Revision. Ministerin Schäfer kritisierte, dass nur drei Prozent der Erzieher Männer sind.
Künftig sollen Eltern in NRW mehr Anhörungsrechte bei Öffnungszeiten und Aufnahmekriterien in Kitas erhalten. Ministerin Schäfer sprach sich für eine Flexibilisierung der Öffnungs- und Betreuungszeiten aus. 52 Prozent der Eltern wünschen sich kleinere Kita-Gruppen. Nach Angaben Schäfers will Rot-Grün trotz der hohen Verschuldung jährlich rund 250 Millionen Euro zusätzlich für die Betreuung in Kitas aufwenden.