Kiel.
Ein Zufall kann das kaum noch sein: Proben beim Futtermittelhersteller Harles und Jentzsch haben gezeigt, dass das Futtermittel 77 Mal so viel Dioxin enthielt wie zulässig. Und das ist keine Ausnahme.
Die bei dem Futterfett-Hersteller Harles und Jentzsch sichergestellten Rückstellproben sind bis zu 77 Mal so hoch belastet wie der zulässige Dioxin-Grenzwert. Die Werte von zehn weiteren Proben reichten von 0,66 bis 58,17 Nanogramm, wie das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium am Freitag in Kiel mitteilte. Der zulässige Grenzwert von 0,75 Nanogramm wurde in weiteren neun Fällen überstiegen.
Bereits von den ersten 20 untersuchten Proben hatten neun zu hohe Werte aufgewiesen. Insgesamt hatte das Ministerium 118 Proben aus eingangs- und Ausgangsware von Harles und Jentzsch sichergestellt. Von den bislang 30 untersuchten Proben lagen nur 12 unterhalb des Gremzwertes. Die restlichen Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.
61 Betriebe in Schleswig-Holstein betroffen
Die Firma aus dem schleswig-holsteinischen Uetersen hatte rund 3.000 Tonnen dioxinbelastetes Futterfett an Abnehmer in mehreren Bundesländern ausgeliefert. In Schleswig-Holstein bezogen nach derzeitigem Stand 61 Landwirte verseuchtes Futter. Zudem haben 22 weitere Betriebe möglicherweise belastetes Futter von einem niedersächsischen Händler bezogen. Dabei soll es sich überwiegend um Schweinemastbetriebe handeln. (dapd)