Düsseldorf. .

Das NRW-Gesundheitsministerium will den Kampf gegen Genitalverstümmelungen verstärken. Noch am heutigen Freitag soll eine mehrsprachige Telefon-Beratungshotline freigeschaltet werden.

Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf will den Kampf gegen Genitalverstümmelungen in Nordrhein-Westfalen verstärken. Noch am Freitag (7. Januar) sollte nach Angaben von Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) eine mehrsprachige Telefon-Beratungshotline freigeschaltet werden. Zielgruppen seien sowohl Betroffene selbst als auch deren Angehörige, Erzieher, Lehrer oder Ärzte sein. Betrieben wird die Hotline vom Verein „Aktion weißes Friedensband“. Das Ministerium hat eine Anschubfinanzierung zugesagt.

Nach Hochrechnungen der Frauenrechtsorganisation terre des femmes sind allein in NRW mehr als 5.600 Mädchen und Frauen von Genitalbeschneidungen betroffen oder bedroht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im Jahr 2008 weltweit zwischen 100 und 140 Millionen Frauen und Mädchen an den Genitalien beschnitten waren. Auch in Europa sind Schätzungen zufolge Hunderttausende Frauen betroffen. Verbreitet ist die Praxis vor allem in Afrika, wo in einzelnen Ländern bis zu 99 Prozent der weiblichen Bevölkerung beschnitten werden. (dapd)