Den Haag. .

Muslime solidarisieren sich mit koptischen Christen in den Niederlanden. Sie bieten Schutz für drei Kirchen an, die auf der Anschlags-Liste des Terrornetzwerks El Kaida stehen.

Angesichts der Anschlagsdrohungen vor dem Weihnachtsfest der koptischen Christen haben niederländische Muslime in einem Akt der Solidarität angeboten, koptische Kirchen im Land zu bewachen. „Die koptischen Christen, wir selbst und alle Niederländer haben einen gemeinsamen Feind: den Terrorismus“, erklärten drei große muslimische Verbände am Dienstag. Sie boten demnach Schutz für drei koptische Kirchen in den Niederlanden an. Es sind dies die Gotteshäuser in Amsterdam, Eindhoven und Utrecht. Sie stehen demnach auf einer Liste potenzieller Anschlagsziele des Terrornetzwerks El Kaida. In Ägypten waren in der Neujahrsnacht bei einem Anschlag auf eine koptische Kirche 21 Menschen getötet worden.

Die niederländischen Muslime boten in ihrer Erklärung an, die Kirchen vor der Gefahr durch El Kaida zu schützen. „Die Vorstellung, dass koptische Christen hier in den Niederlanden angegriffen werden könnten, lässt uns nicht ruhig schlafen.“ Der Pastor der koptischen Kirche von Amsterdam, Arsenious El Baramousy, zeigte sich „sehr glücklich“ über das Angebot und sagte, er werde es gern annehmen. Er wollte sich noch am Dienstag mit den Vertretern der Verbände treffen. Der Schutz der Kirchen könnte demnach unter anderem die Kontrolle an den Eingängen umfassen.

In den Niederlanden leben rund 6000 koptische Christen, es gibt insgesamt sieben koptische Kirchen. Weihnachten feiern die Gläubigen gemäß dem koptischen Kalender in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar. Die muslimische Gemeinde in den Niederlanden zählt ungefähr eine Million Menschen. (afp)