Berlin/Duisburg. .

Prosit Neujahr! Die Deutschen haben ausgelassen das neue Jahr begrüßt. In NRW ging es vergleichsweise friedlich zu, so die erste Bilanz der Polizei.

Das Jahr 2011 hat begonnen. Millionen Menschen haben bundesweit das neue Jahr begrüßt. Auf Deutschlands größter Open-Air-Silvester-Party feierte rund eine Million Berliner und Gäste der Hauptstadt. Um Mitternacht erleuchteten 120.000 Raketen 13 Minuten lang den Himmel über der Hauptstadt. Während des vom Lichtkünstler Gert Hof inszenierten Spektakels sangen Tenor Paul Potts und David Hasselhoff vor der Kulisse des illuminierten Brandenburger Tors. Wegen Überfüllung waren die Eingänge zur Partymeile etwa eine Stunde vor Mitternacht geschlossen worden. Laut Polizei verlief die Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Das Deutsche Rote Kreuz verzeichnete 90 Hilfeleistungen, die meisten davon, weil Besucher zu viel getrunken hatten oder unterkühlt waren.

Auf dem Festgelände herrschten wieder strenge Vorkehrungen. Glasflaschen und Böller waren verboten. Die Polizei hatte etwa 1.000 Beamte zusätzlich im Einsatz, davon etwa 850 am Brandenburger Tor. Trotz der aktuellen Terrorwarnung gab es keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen auf der Silvesterparty.

Weniger Einsätze in NRW

Auch in NRW feierten die Menschen ausgelassen und friedlicher als das Jahr zuvor. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen rückte zum Jahreswechsel zu landesweit 3.374 Einsätzen aus. Das seien rund 1.000 weniger als 2009/2010 gewesen. In 920 Fällen sei es um Körperverletzung, in 720 um Ruhestörung und in 348 um Sachbeschädigung gegangen, teilte das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste am Samstagmorgen in Duisburg mit. Außerdem wurde die Polizei zu 260 Bränden gerufen. Die übrigen Fälle betrafen unter anderem allgemeine Hilfeersuchen und Hausfriedensbrüche.

Auch in anderen europäischen Metropolen strömten Menschenmassen zu den öffentlichen Feiern. In Paris drängelten sich auf der Prachtmeile Champs-Elysées nach Polizeiangaben zu Spitzenzeiten etwa 350.000 Menschen. Weitere 50.000 Menschen ließen am Trocadero-Platz nahe des Eiffelturms die Sektkorken knallen. In der britischen Hauptstadt London verfolgten rund 250.000 Menschen am Riesenrad „London Eye“ ein Großfeuerwerk über der Themse.

In Spaniens Hauptstadt Madrid versammelten sich tausende Menschen auf dem Platz Puerta del Sol und zählten die letzten Sekunden bis zum neuen Jahr. Gemäß der spanischen Tradition verzehrten viele von ihnen zwölf Trauben, eine für jeden Glockenschlag um Mitternacht, um im neuen Jahr das Glück für sich zu pachten. In Wien feierten fast 700.000 Menschen bei frostigen Temperaturen im historischen Stadtkern, während Feuerwerke den Himmel über der österreichischen Hauptstadt in bunten Farben erstrahlen ließen.

Inselstaat Kiribati begrüßt als erster 2011

Auf dem Times Square in New York beobachten rund eine Million Menschen, wie traditionell eine Glitzerkugel über ihren Köpfen herabgelassen wurde. Der Winterdienst der US-Metropole hatte in den Tagen zuvor hart daran gearbeitet, den Platz mit den vielen bunten Leuchtreklamen im Herzen Manhattans vom Schnee zu befreien. Vor knapp einer Woche hatte ein Blizzard über New York mehr als 80 Zentimeter Neuschnee abgeladen.Angenehmere Temperaturen herrschten in Rio de Janeiro, wo die Partygänger den 4,5 Kilometer langen Strand von Copacabana bevölkerten. Sie bekamen dort nicht nur ein 20-minütiges Feuerwerk, sondern auch erstmals das Logo für die 2016 in Rio geplanten Olympischen Spiele zu sehen.

Als erste hatten die 6000 Bewohner des Inselstaates Kiribati das neue Jahr begrüßt, in dem Pazifikstaat begann 2011 am Freitag um 11. 00 Uhr MEZ. In der australischen Metropole Sydney bescherten Pyrotechniker den etwa 1,5 Millionen Schaulustigen mit sieben Tonnen Böllern und Raketen ein spektakuläres Feuerwerk an der Harbour Bridge. Einige Feierwütige erschienen zwölf Stunden vorher, um die besten Plätze zu ergattern.

Auch das Feuerwerk im Hafen von Hongkong zog hunderttausende Menschen an. In Japan besuchten Millionen Menschen zum Jahreswechsel die Shinto-Schreine für Reinigungsrituale in aller Stille. In Dubai war das höchste Gebäude der Welt, der Burdsch Chalifa, Mittelpunkt einer grandiosen Show aus Laser, Licht und Feuerwerk - die zugleich den einjährigen Geburtstag des 828-Meter-Hochhauses markierte. (afp/dapd)