Berlin. .
Der Jahreswechsel bringt Änderungen mit sich. Einige Dinge werden teurer, andere günstiger. Ein Überblick, worauf sich Verbraucher einstellen müssen.
Die gute Nachricht vorweg: Entgegen den bisherigen Ankündigungen werden viele Kommunen ihre Abgaben und Gebühren aller Voraussicht nach nicht erhöhen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht dafür zumindest keine Signale. Vieles sei ausgereizt, heißt es. So werde bei den Gebühren für Wasser und Abwasser oder bei den Eintrittsgeldern – zum Beispiel für Museen und Bibliotheken – alles beim Alten bleiben.
Anders bei Mieten: Die dürften auch weiterhin ansteigen. Im Schnitt legten sie in den vergangenen Jahren zwischen 1,1 und 1,2 Prozent zu. Dieser Trend wird sich laut Deutschem Mieterbund im kommenden Jahr fortsetzen.
Auch der Strompreis wird in die Höhe klettern. Zum Januar 2011 erhöhen über 400 Anbieter die Preise. Nach Angaben des Online-Vergleichsportals Verivox müssten Kunden im Schnitt rund sieben Prozent mehr bezahlen.
Flüge verteuern sich im nächsten
Beim Thema Reisen sind unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Mit Einführung der Luftverkehrssteuer verteuern sich Flüge im nächsten Jahr. Inlandsflüge sowie Reisen in näher gelegene Mittelmeerregionen verteuern sich um acht Euro und Flüge in den Nahen und Mittleren Osten oder nach Ägypten um 25 Euro. Flüge in weiter entfernte Länder werden noch teurer: 45 Euro mehr kosten die Tickets künftig. Das macht sich auch in den Kalkulationen der Reiseveranstalter bemerkbar. Viele Anbieter verteuern ihre Pauschalangebote für den kommenden Sommer. Auch Branchenführer TUI dreht an der Preisschraube.
Im Gegensatz dazu bleiben die Bahnpreise stabil – zumindest auf Fernstrecken. Für Fahrten im Nahverkehr verlangt die Deutsche Bahn seit dem 12. Dezember 2010 im Schnitt 1,9 Prozent mehr. Die für Pendler entscheidenden Preise der Verkehrsverbünde steigen in NRW für Busse und Bahnen zum 1. Januar um durchschnittlich 2,6 Prozent.
Benzinpreise werden schwanken
Wie teuer Autofahren im neuen Jahr wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. Schließlich schwanken die Benzinpreise. Bei den Autoversicherungen wird es für einige Autohalter teurer, für andere billiger – je nachdem, in welche Typ- und Regionalklasse ihr Fahrzeug in diesem Herbst eingeordnet worden ist. Hinnehmen müssen Pkw-Besitzer Preisaufschläge allerdings nicht: Hier hilft ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter. Erhöht sich der Versicherungsbetrag, steht dem Versicherungsnehmer in der Regel ein vierwöchiges Sonderkündigungsrecht zu.
Für Einkäufe müssen Konsumenten im neuen Jahr tiefer in die Tasche greifen. Bei sämtlichen Produkten – von Apfelsaftpressen über Kirschkompott bis hin zu elektrischen Zahnbürsten – wird es leichte Preiserhöhungen geben. Das prognostiziert der Deutsche Einzelhandelsverband HDE. „Zwischen Januar und Oktober 2010 hatten wir bei den Einzelhandelspreisen einen leichten Anstieg von 1,2 Prozent“, sagt eine Sprecherin des Verbands. Ähnlich moderat könne es auch 2011 aussehen.
Bierliebhaber müssen sich ebenfalls auf steigende Preise einstellen. Mit Aufschlägen zwischen 30 und 50 Cent pro Kasten rechnet der Verband der Privaten Brauereien Bayern. Grund für die Verteuerung sei unter anderem die schlechte Gerste- und Weizenernte 2010, die die Preise für Malz in die Höhe treibe. Nicht alle Brauereien werden allerdings die Preise erhöhen. „Unternehmen, die Absatzeinbußen befürchten, werden sich nicht trauen, die Preise anzuheben“, sagt Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer der Privaten Brauereien.