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Ein Fest der Freude wird zur Todesfalle für 21 Menschen. Die katholische Kirche stürzt in ihre tiefste Krise. Und ein Mädchen aus Hannover holt für Deutschland den Sieg. DerWesten über ein Jahr der Katastrophen, Prozesse und Erfolge.

JANUAR

- Die Serie der Naturkatastrophen beginnt gleich im Januar mit dem verheerenden Erdbeben in Haiti. Es trifft ausgerechnet ein ohnehin verarmtes und sozial zerrüttetes Land. Häuser stürzen reihenweise ein, es gibt an die 300.000 Tote und Verletzte, die Zahl der Obdachlosen steigt ins Unermessliche. Erst in Jahrzehnten werden die gewaltigen Zerstörungen überwunden sein. Monate später bricht auch noch die Cholera aus.

- Von einem Erdbeben im übertragenen Sinne wird in diesem Jahr auch die katholische Kirche erschüttert. Es beginnt mit dem Missbrauchsskandal am Berliner Jesuitengymnasium Canisius Kolleg, der im Januar bekannt wird. Doch der Vorwurf des Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche bekommt im Frühjahr fast täglich neue Nahrung. Kaum ein Bundesland, in dem in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht ein Priester, Pater oder Kirchenmitarbeiter sich an Schutzbefohlenen vergangen hat. Die Vorwürfe reichen von Schlägen bis hin zu Vergewaltigung. Der Missbrauchsskandal stürzt die Kirche in eine tiefe Krise. Die Zahl der Kirchenaustritte steigt dramatisch. Mehrere Geistliche müssen ihre Ämter niederlegen, darunter auch der Augsburger Bischof Walter Mixa.

FEBRUAR

- Die Protestanten haben 2010 ihren eigenen Skandal: Nach einer Alkoholfahrt mit dem Dienstwagen tritt im Februar die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland zurück. Margot Käßmann war von der Polizei mit 1,54 Promille am Steuer erwischt worden. Der rheinische Präses Nikolaus Schneider wird im November zum Nachfolger der beliebten Bischöfin gewählt. Käßmann ist jetzt Gastprofessorin an der Ruhr-Universität Bochum, im Januar wird sie ihre erste Vorlesung halten.

Die vier verurteilten Mitglieder der
Die vier verurteilten Mitglieder der "Sauerland-Gruppe". Foto: dapd

- Kein Erdbeben, keine Toten - aber trotzdem dramatisch: Urlauber von der Insel Hiddensee bei Rügen werden mit Hubschraubern evakuiert. Die Insel ist durch Eis und Schnee tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.

MÄRZ

- Einer der längsten Islamisten-Prozesse Deutschlands geht zu Ende: Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilt die vier Mitglieder der „Sauerland-Gruppe“ zu langen Haftstrafen zwischen fünf und zwölf Jahren. Die Terroristen haben in den Jahren 2006 und 2007 im Auftrag der Islamischen Dschihad Union in Deutschland Autobomben-Anschläge auf US-Soldaten in Discos, Kasernen und Flughäfen geplant. Dabei sollten mindestens 150 amerikanische Militärangehörige sterben.

- In Mülheim ist die Kobra los. In der Nacht zum 18. März entwischt die hoch giftige Schlange in der Wohnung ihres Besitzers. Es folgt eine groß angelegte Suchaktion. Erst drei Wochen später wird der Kadaver der Monokelkobra in der Wohnung des 19-jährigen Halters entdeckt. Das Tier war vermutlich an Nahrungsmangel und Entkräftung eingegangen. Die Stadt wird die Kobra-Jagd wohl selbst bezahlen müssen. Denn der Schlangen-Besitzer ist Hartz-IV-Empfänger. Die Kosten: 50.000 Euro.

APRIL

- Polen trägt Trauer: Beim Anflug auf den russischen Flughafen Smolensk stürzt am 10. April eine polnische Regierungsmaschine in dichtem Nebel ab. 97 Menschen sterben, darunter auch der polnische Präsident Lech Kaczynski, seine Ehefrau Maria, eine Entourage aus ranghohen Funktionären des polnischen Staates und nahezu die gesamte Führung der polnischen Armee. Hunderttausende nehmen Mitte April Abschied von Präsident Kaczynski.

- Eyjafjallajökull - ein Name, den viele Fluggäste zwar nicht aussprechen können, aber der vielen Reisenden die Zornesröte ins Gesicht treibt. Der isländische Vulkan legt Mitte April den Flugverkehr in weiten Teilen Europas über Tage hinweg lahm. Auch in NRW trifft es die Flughäfen Düsseldorf, Köln, Niederrhein (Weeze) und Münster/Osnabrück. Viele deutsche Touristen sitzen im Ausland fest und können tagelang nicht nach Hause zurückkehren. Der Schaden für die Luftfahrt- und Reisebranche geht in die Milliarden.

- In die Milliarden geht auch der Schaden für den Öl-Multi BP nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Am 20. April explodiert dort die Bohrinsel „Deepwater Horizon“. Öl strömt plötzlich unkontrolliert ins Meer. Dicke Ölteppiche treiben auf die US-Küsten zu. Eine Katastrophe für die Natur. Erst Anfang August gelingt es BP, das Leck am Meeresgrund zu schließen. 87 Tage sind schätzungsweise 800 Millionen Liter Rohöl ins Meer geflossen.

MAI

Songs für Lena

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    - Triumph in Oslo: Lena Meyer-Landrut gewinnt mit „Satellite“ den Eurovision Song Contest (ESC). Auf diesen Erfolg musste Deutschland lange warten. Die letzte deutsche Siegerin des Wettbewerbs war Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ im Jahr 1982. Auch Stefan Raab kann sich freuen: Die Abiturientin aus Hannover ist seine Entdeckung. Raab hat die Castingshow „Ein Lied für Oslo“ moderiert, bei der Lena schnell zum Liebling der Zuschauer aufstieg. Sie wählten ihr Lied zum deutschen Beitrag für den ESC. Und lagen damit goldrichtig. Auch 2011 soll Lena wieder für Deutschland singen – diesmal beim ESC-Finale in Düsseldorf.

    - PCB-Skandal in Dortmund: Tatort ist die Entsorgerfirma Envio im Hafen. Das Unternehmen hat mehrere Jahre lang Tausende Tonnen des hochgiftigen PCBs aus der ganzen Welt nach Dortmund geholt, obwohl die Anlagen dort nicht zur fachmännischen Entsorgung geeignet waren und teilweise ohne Genehmigung betrieben wurden. Die Folge: Mitarbeiter haben bis zu 25.000-fach erhöhte Mengen des krebserregenden Giftes im Blut. Das Firmengelände ist hochgradig verseucht. Auch Beschäftigte angrenzender Betriebe sind belastet. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) spricht von einer der größten Umweltskandale der letzten zehn Jahre. Die Staatsanwalt Dortmund ermittelt, die Produktion im Dortmunder Hafen wird im Mai stillgelegt.

    JUNI

    - Krake Paul aus dem Sealife-Aquarium in Oberhausen wird zum Weltstar, weil er bei Spielen während der Fußball-WM in Südafrika den Sieger richtig vorhersagt. Dazu öffnet Paul einen Acrylglasbehälter mit Muschelfleisch, an dem die Flagge des Landes angebracht ist, dessen Sieg er vorhersagt. Bis zum WM-Ende im Juli liegt Paul bei allen sieben Partien Deutschlands sowie beim Finale zwischen Spanien und den Niederlanden stets richtig. Im Oktober stirbt Paul, die Urne mit seiner Asche wird künftig in einer Ausstellung präsentiert. Einen Nachfolger gibt“s auch schon: Paul II. muss aber erst beweisen, dass er ein ähnliches Tippgenie ist wie sein Vorgänger.

    JULI

    - Im Juli schwitzt ganz Deutschland. Doch Bahnreisende spüren die Sommerhitze besonders. In mehreren ICE fallen die Klimaanlagen aus. Mehrere Reisende kollabieren in den Zügen. Die Bahn verspricht den Hitzeopfern schließlich Entschädigung. Sie zahlt über zwei Millionen Euro.

    - Der 24. Juli ist für das Ruhrgebiet der wohl schmerzhafteste Tag des Jahres. Es ist ein Samstag, der sich in die Geschichte Duisburgs einbrennen wird. Hunderttausende Menschen wollen auf der Loveparade eigentlich feiern, doch es kommt zu einer Massenpanik an einem völlig überfüllten Tunnel. 21 junge Menschen sterben im Gedränge, hunderte werden verletzt. Die Trauer ist groß, der Tunnel wird in den Folgewochen zu einer Pilgerstätte. Der Schock sitzt so tief, dass der Veranstalter das Aus für die Loveparade verkündet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, der Landtag debattiert, in Duisburg scheitert der Antrag zur Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Dieser weist trotz anhaltender Kritik jede persönliche und politische Verantwortung von sich. Über die Verantwortung für das Unglück wird weiter gestritten.

    AUGUST

    - Hart trifft es 2010 auch Pakistan mit der Flutkatastrophe im August. Immer neue Landstriche werden vom Hochwasser heimgesucht, die Hilfe kommt nur schleppend voran. 21 Millionen Menschen und ein Fünftel der Landesfläche sind von der Katastrophe betroffen. 1600 Menschen sterben, vier Millionen werden obdachlos.

    - Elf Jahre Haft wegen Totschlags: So lautet das Urteil des Duisburger Landgerichtes gegen einen Hells Angel, der ein Mitglied der rivalisierenden Rockerbande Bandidos erschossen hat. Das Tatmotiv bleibt weiter unklar: Ging es um eine Dauerfehde zwischen den Clubs oder doch um eine Frau?

    - Ein „Feuerteufel“ sorgt für Angst auf der Nordsee-Insel Sylt. Insgesamt 17 Brände zählt die Feuerwehr - sie gehen wohl auf das Konto eines 46-jährigen, offensichtlich psychisch kranken Taxifahrers. Er stammt aus dem Raum Gelsenkirchen. Ende August wird er in U-Haft genommen.

    SEPTEMBER

    - Kein Promi-Prozess hat die Medien 2010 so sehr beschäftigt wie der gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann. Der 52-Jährige sitzt seit dem 6. September in Mannheim auf der Anklagebank. Der Vorwurf: Er soll seine langjährige Freundin Sabine W. (37) mit einem Messer bedroht und vergewaltigt haben. Kachelmann bestreitet die Tat. Seine TV-Karriere will er aber unabhängig vom Urteil beenden. Im Laufe des Prozesses wurden immer neue Details über das Sex-Leben des Entertainers bekannt. Auch nach 22 Verhandlungstagen ist noch unklar, ob er schuldig oder das Opfer einer falschen Anschuldigung ist. Die Spuren sind nicht eindeutig. Ab 19. Januar geht der Kachelmann-Prozess in die zweite Halbzeit.

    - Anfang September kehrt im niederrheinischen Grefrath ein Kind nicht mehr nach Hause zurück. Seitdem wird der elfjährige Mirco gesucht – bislang ohne Erfolg. Die Polizei geht davon aus, dass der Junge Opfer eines Verbrechens wurde. 65 Polizisten gehören zu der Sonderkommission, die sich mit Mircos Verschwinden beschäftigt. Bislang hat sie rund 8000 Hinweise und 15.000 Autos überprüft. Doch es gibt noch keine heiße Spur. Der Täter war vermutlich mit einem VW Passat Kombi der Baureihe „B 6“ unterwegs.

    - Familiendrama in Lörrach: Erst brennt eine Wohnung, dann gibt’s in einer nahen Klinik eine Schießerei. Später stellt sich heraus: Die Fälle gehören zusammen. Eine psychisch gestörte Anwältin (41) hat erst ihren Sohn (5) und ihren getrennt lebenden Mann (44) erschossen, dann läuft sie im Lörracher St. Elisabethen-Krankenhaus Amok. Sie verschanzt sich in der Klinik und kommt in einem regelrechten Kugelhagel ums Leben. Insgesamt gibt es vier Tote.

    OKTOBER

    - Chile im Freuden-Taumel: Drei Monate lang mussten 33 Bergleute ausharren. Ihre spektakuläre Rettung gelingt am 13. Oktober. Die Männer waren in einer Gold- und Kupfermine bei Copiapo in der Atacama-Wüste verschüttet worden. Alle Betroffenen haben überlebt.

    Die Geretteten von San José

    Nummer 1: Florencio Avalos. Der 31-jährige zweite Vorarbeiter trat als erster die Reise an die Oberfläche an, weil er als der fitteste galt.
    Nummer 1: Florencio Avalos. Der 31-jährige zweite Vorarbeiter trat als erster die Reise an die Oberfläche an, weil er als der fitteste galt. © AFP
    Nummer 2: Mario Sepulveda Espina. Der 40-Jährige gewann mit seinen Auftritten in den Videobotschaften aus dem Untergrund die Herzen der Chilenen. Keiner jubelte nach der Rettung wie er.
    Nummer 2: Mario Sepulveda Espina. Der 40-Jährige gewann mit seinen Auftritten in den Videobotschaften aus dem Untergrund die Herzen der Chilenen. Keiner jubelte nach der Rettung wie er. © AFP
    Nummer 3: Juan Illanes. Der 52 Jahre alte frühere Soldat ist verheiratet und sorgte unter Tage für Disziplin.
    Nummer 3: Juan Illanes. Der 52 Jahre alte frühere Soldat ist verheiratet und sorgte unter Tage für Disziplin. © AFP
    Nummer 4: Carlos Mamani. Der 24-Jährige ist der einzige Bolivianer unter den Verschütteten. Seinetwegen reiste auch der Bolivianische Präsident Evo Morales zum Bohrloch. Mamani hatte erst fünf Tage vor dem Unglück in der Grube angefangen.
    Nummer 4: Carlos Mamani. Der 24-Jährige ist der einzige Bolivianer unter den Verschütteten. Seinetwegen reiste auch der Bolivianische Präsident Evo Morales zum Bohrloch. Mamani hatte erst fünf Tage vor dem Unglück in der Grube angefangen. © AFP
    Nummer 5: Als Jimmy Sanchez der Kapsel entsteigt, hält er ein Banner des Fußballclubs Universidad de Chile hoch. Mit 19 ist der junge Vater eines Babys der jüngste der Gruppe.
    Nummer 5: Als Jimmy Sanchez der Kapsel entsteigt, hält er ein Banner des Fußballclubs Universidad de Chile hoch. Mit 19 ist der junge Vater eines Babys der jüngste der Gruppe. © AFP
    Nummer 6: Osman Araya wird von seiner Frau Angelica in Empfang genommen. Der 30 Jahre alte Familienvater hatte beschlossen, Ende August den gefährlichen Job in dem Bergwerk aufzugeben. Dann stürzte die Grube ein.
    Nummer 6: Osman Araya wird von seiner Frau Angelica in Empfang genommen. Der 30 Jahre alte Familienvater hatte beschlossen, Ende August den gefährlichen Job in dem Bergwerk aufzugeben. Dann stürzte die Grube ein. © AFP
    Nummer 7: Jose Ojeda, Der 47-Jährige ist Witwer und Diabetiker. Zwei seiner Neffen warteten auf ihn.
    Nummer 7: Jose Ojeda, Der 47-Jährige ist Witwer und Diabetiker. Zwei seiner Neffen warteten auf ihn. © REUTERS
    Nummer 8: Claudio Yanez auf dem Weg ins Hospital. Der 34-Jährige beschwerte sich über die Nikotinpflaster, die ihm statt der geforderten Zigaretten heruntergeschickt wurden.
    Nummer 8: Claudio Yanez auf dem Weg ins Hospital. Der 34-Jährige beschwerte sich über die Nikotinpflaster, die ihm statt der geforderten Zigaretten heruntergeschickt wurden. © AFP
    Nummer 9: Mario Gomez betet nach seiner Ankunft über Tage. Mit 63 Jahren ist er der Älteste und Erfahrenste. Schon als Zwölfjähriger fuhr er zum ersten Mal in ein Bergwerk ein.
    Nummer 9: Mario Gomez betet nach seiner Ankunft über Tage. Mit 63 Jahren ist er der Älteste und Erfahrenste. Schon als Zwölfjähriger fuhr er zum ersten Mal in ein Bergwerk ein. © AFP
    Nummer 10: Alex Vega. Der 31-Jährige sparte auf ein eigenes Haus für seine Familie. Sein Vater half bei den Rettungsarbeiten - unter falschem Namen, weil das Angehörigen untersagt war.
    Nummer 10: Alex Vega. Der 31-Jährige sparte auf ein eigenes Haus für seine Familie. Sein Vater half bei den Rettungsarbeiten - unter falschem Namen, weil das Angehörigen untersagt war. © AFP
    Nummer 11: Jorge Galleguillos. Der 55-Jährige hat zuvor bereits zwei Bergwerksunfälle überlebt und muss Medikamente gegen Bluthochdruck nehmen.
    Nummer 11: Jorge Galleguillos. Der 55-Jährige hat zuvor bereits zwei Bergwerksunfälle überlebt und muss Medikamente gegen Bluthochdruck nehmen. © AFP
    Nummer 12: Edison Pena. Der 34 Jahre alte Elvis-Presley-Fan bat die Retter, ihm ein Foto der Sonne in die Tiefe zu schicken.
    Nummer 12: Edison Pena. Der 34 Jahre alte Elvis-Presley-Fan bat die Retter, ihm ein Foto der Sonne in die Tiefe zu schicken. © REUTERS
    Nummer 13: Carlos Barrios. Der 27-Jährige lebt von seiner Frau getrennt und ist Vater eines fünfjährigen Sohns.
    Nummer 13: Carlos Barrios. Der 27-Jährige lebt von seiner Frau getrennt und ist Vater eines fünfjährigen Sohns. © AFP
    Nummer 14: Victor Zamora spricht mit dem chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera. Der gelernte Automechaniker ist 34, hat einen vier Jahre alten Sohn und sandte seiner schwangeren Frau Gedichte.
    Nummer 14: Victor Zamora spricht mit dem chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera. Der gelernte Automechaniker ist 34, hat einen vier Jahre alten Sohn und sandte seiner schwangeren Frau Gedichte. © AFP
    Nummer 15: Victor Segovia vor dem Krankenhaus in Copiapo. Als
    Nummer 15: Victor Segovia vor dem Krankenhaus in Copiapo. Als "Schreiber" der Gruppe führte der 48-Jährige Tagebuch. Er ist Elektriker, hat fünf Kinder und spielt Gitarre. © REUTERS
    Nummer 16: Daniel Herrera, 37. Er fuhr früher Taxi und Lkw und ist Junggeselle. Im Lager der Angehörigen warteten seine Mutter und seine Schwester auf ihn.
    Nummer 16: Daniel Herrera, 37. Er fuhr früher Taxi und Lkw und ist Junggeselle. Im Lager der Angehörigen warteten seine Mutter und seine Schwester auf ihn. © AFP
    Nummer 17: Omar Reygadas, 56, hielt bei seiner Rettung eine Bibel in der Hand. In drei Jahrzehnten unter Tage war der 56-Jährige dreimal verschüttet. Er ist verwitwet und hat sechs Kinder, 14 Enkel und vier Urenkel, der vierte kam zur Welt, während er in der Tiefe festsaß.
    Nummer 17: Omar Reygadas, 56, hielt bei seiner Rettung eine Bibel in der Hand. In drei Jahrzehnten unter Tage war der 56-Jährige dreimal verschüttet. Er ist verwitwet und hat sechs Kinder, 14 Enkel und vier Urenkel, der vierte kam zur Welt, während er in der Tiefe festsaß. © AFP
    Nummer 18: Esteban Rojas betet nach seiner Rettung, seine Frau hält ihm ein Bild der Gottesmutter hin. Während der Gefangenschaft unter Tage sagte der 44-Jährige seiner Frau zu, sie 25 Jahre nach der standesamtlichen Trauung auch kirchlich zu heiraten. Das Paar hat drei Kinder.
    Nummer 18: Esteban Rojas betet nach seiner Rettung, seine Frau hält ihm ein Bild der Gottesmutter hin. Während der Gefangenschaft unter Tage sagte der 44-Jährige seiner Frau zu, sie 25 Jahre nach der standesamtlichen Trauung auch kirchlich zu heiraten. Das Paar hat drei Kinder. © REUTERS
    Nummer 19: Pablo Rojas kommt im Krankenhaus an. Der 45-Jährige begann mit der Arbeit in der Mine erst sechs Monate vor dem Unglück, um seinem Sohn das Medizinstudium finanzieren zu können.
    Nummer 19: Pablo Rojas kommt im Krankenhaus an. Der 45-Jährige begann mit der Arbeit in der Mine erst sechs Monate vor dem Unglück, um seinem Sohn das Medizinstudium finanzieren zu können. © REUTERS
    Nummer 20: Dario Segovia. Der 48-Jährige ist sein Leben lang Minenarbeiter gewesen. Bereits vor 40 Jahren nahm sein Vater ihn mit ins Bergwerk. Über seine Rettung kann sich eine große Familie freuen: Segovia hat zwölf Geschwister sowie sechs Kinder aus zwei Ehen.
    Nummer 20: Dario Segovia. Der 48-Jährige ist sein Leben lang Minenarbeiter gewesen. Bereits vor 40 Jahren nahm sein Vater ihn mit ins Bergwerk. Über seine Rettung kann sich eine große Familie freuen: Segovia hat zwölf Geschwister sowie sechs Kinder aus zwei Ehen. © AFP
    Nummer 21: Yonni Barrios Rojas. Bereits sein halbes Leben arbeitet der 50-Jährige in dem Bergwerk. Wegen seiner Ausbildung als Ersthelfer diente er der Gruppe als Sanitäter. In seiner Abwesenheit lernten sich seine Frau und seine Liebhaberin kennen.
    Nummer 21: Yonni Barrios Rojas. Bereits sein halbes Leben arbeitet der 50-Jährige in dem Bergwerk. Wegen seiner Ausbildung als Ersthelfer diente er der Gruppe als Sanitäter. In seiner Abwesenheit lernten sich seine Frau und seine Liebhaberin kennen. © AFP
    Nummer 22: Samuel Avalos wird von seiner Frau umarmt. Früher arbeitete der 43-Jährige als Straßenverkäufer. Von dem Job im Bergwerk versprach er sich mehr Geld.
    Nummer 22: Samuel Avalos wird von seiner Frau umarmt. Früher arbeitete der 43-Jährige als Straßenverkäufer. Von dem Job im Bergwerk versprach er sich mehr Geld. © AFP
    Nummer 23: Carlos Bugueno wird von Chiles Präsidenten im Empfang genommen. Der 26-Jährige steckte zusammen mit seinem Kindheitsfreund Pedro Cortez in der Tiefe fest. Der Fußballfan erreichte, dass Spiele nach unten übertragen wurden.
    Nummer 23: Carlos Bugueno wird von Chiles Präsidenten im Empfang genommen. Der 26-Jährige steckte zusammen mit seinem Kindheitsfreund Pedro Cortez in der Tiefe fest. Der Fußballfan erreichte, dass Spiele nach unten übertragen wurden. © REUTERS
    Nummer 24: Jose Henriquez mit seiner Frau. Der 55-Jährige rief unter Tage eine Gebetsgruppe ins Leben. Er ist Vater von Zwillingstöchtern und arbeitet seit 33 Jahren im Bergwerk.
    Nummer 24: Jose Henriquez mit seiner Frau. Der 55-Jährige rief unter Tage eine Gebetsgruppe ins Leben. Er ist Vater von Zwillingstöchtern und arbeitet seit 33 Jahren im Bergwerk. © AFP
    Nummer 25: Reanan Avalos. Er ist der Bruder des ersten Geretteten, Florencio Avalos. Der 29-Jährige ist erst seit fünf Monaten in der Mine beschäftigt.
    Nummer 25: Reanan Avalos. Er ist der Bruder des ersten Geretteten, Florencio Avalos. Der 29-Jährige ist erst seit fünf Monaten in der Mine beschäftigt. © AFP
    Nummer 26: Claudio Acuna winkt nach seiner Rettung. Der 35-Jährige hat zwei Kinder und machte seiner Freundin unter Tage einen Heiratsantrag.
    Nummer 26: Claudio Acuna winkt nach seiner Rettung. Der 35-Jährige hat zwei Kinder und machte seiner Freundin unter Tage einen Heiratsantrag. © AFP
    Nummer 27: Franklin Lobos. Er fuhr die Bergarbeiter im Bus zur Arbeit. Der 53-Jährige war früher Profifußballer, er hat zwei Töchter.
    Nummer 27: Franklin Lobos. Er fuhr die Bergarbeiter im Bus zur Arbeit. Der 53-Jährige war früher Profifußballer, er hat zwei Töchter. © AFP
    Nummer 28: Richard Villaroel Gdoy. Die Frau des 23-Jährigen erwartet in wenigen Wochen ein Kind.
    Nummer 28: Richard Villaroel Gdoy. Die Frau des 23-Jährigen erwartet in wenigen Wochen ein Kind. © REUTERS
    Nummer 29: Juan Carlos Aguilar umarmt einen seiner Retter. Der 46-Jährige arbeitet im Bergwerk, seit er 19 ist. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
    Nummer 29: Juan Carlos Aguilar umarmt einen seiner Retter. Der 46-Jährige arbeitet im Bergwerk, seit er 19 ist. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. © REUTERS
    Nummer 30: Raul Bustos umarmt seine Frau. Der Wasserbauingenieur verlor seine Arbeit, als bei einem Tsunami Anfang des Jahres seine Werft zerstört wurde. Er heuerte in der Mine an, 20 Stunden Busfahrt von seiner Frau und den zwei Kindern entfernt.
    Nummer 30: Raul Bustos umarmt seine Frau. Der Wasserbauingenieur verlor seine Arbeit, als bei einem Tsunami Anfang des Jahres seine Werft zerstört wurde. Er heuerte in der Mine an, 20 Stunden Busfahrt von seiner Frau und den zwei Kindern entfernt. © AFP
    Nummer 31: Pedro Cortez. Der Elektriker hat bei der Installation des Kommunikationssystems geholfen, das die verschütteten Kumpel mit der Außenwelt verband. Bei einem früheren Grubenunglück hat der 25-Jährige einen Finger verloren. Er lebt von seiner Frau getrennt, beide haben eine Tochter.
    Nummer 31: Pedro Cortez. Der Elektriker hat bei der Installation des Kommunikationssystems geholfen, das die verschütteten Kumpel mit der Außenwelt verband. Bei einem früheren Grubenunglück hat der 25-Jährige einen Finger verloren. Er lebt von seiner Frau getrennt, beide haben eine Tochter. © AFP
    Nummer 32: Der 28-Jährige wurde während der Gefangenschaft unter Tage Vater einer Tochter. Das Mädchen heißt Esperanza - Hoffnung.
    Nummer 32: Der 28-Jährige wurde während der Gefangenschaft unter Tage Vater einer Tochter. Das Mädchen heißt Esperanza - Hoffnung. © AFP
    Nummer 33: Es ist geschafft! Nach über 22 Stunden wird als letzter Luis Alberto Urzua gerettet. Der 54-Jährige war Vorarbeiter. Seiner Führung soll es zu verdanken sein, dass die Bergleute zweieinhalb Wochen mit Notfallrationen überlebten, die für 48 Stunden gedacht waren.
    Nummer 33: Es ist geschafft! Nach über 22 Stunden wird als letzter Luis Alberto Urzua gerettet. Der 54-Jährige war Vorarbeiter. Seiner Führung soll es zu verdanken sein, dass die Bergleute zweieinhalb Wochen mit Notfallrationen überlebten, die für 48 Stunden gedacht waren. © AFP
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    NOVEMBER

    - 450 Flugpassagiere sind am 4. November möglicherweise nur knapp einer Katastrophe entkommen: Ein A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas muss mit Triebwerksproblemen notlanden. Eines der Triebwerke war in Brand geraten. Es ist die erste große Panne von Airbus’ neuem Supervogel. Wie sich später herausstellt, war ein möglicher Konstruktionsfehler am Triebwerk des Herstellers Rolls Royce für die Panne verantwortlich. Für Rolls Royce dürfte es teuer werden: Nicht nur, dass sämtliche Triebwerke des Typs ausgetauscht werden müssen, es drohen auch Schadensersatzansprüche.

    - Mitten in einem Wohngebiet in der thüringischen Stadt Schmalkalden klafft nach einem Erdrutsch ein riesiger Krater. Er misst 30 mal 30 Meter und ist rund 20 Meter tief. Darin verschwunden sind Teile von Straßen und Gärten, ein Garagentor sowie ein Auto. Das Loch wird mit Tausenden Tonnen Kies aufgefüllt. Die Bewohner der fünf gesperrten Häuser am Kraterrand können frühestens Anfang 2011 in ihre Wohnungen zurückkehren.

    DEZEMBER

    - Fataler Stunt bei „Wetten, dass..?“: Kandidat Samuel Koch verletzt sich beim Sprung über ein fahrendes Auto schwer an der Halswirbelsäule und am Rückenmark. Die Fernsehshow wird daraufhin abgebrochen. Tagelang liegt der Student im künstlichen Koma und wird nach zwei Operationen in der Universitätsklinik Düsseldorf in eine Reha-Klinik in der Schweiz gebracht. Nach Auskunft der Ärzte wird der 23-Jährige dauerhaft behindert bleiben. Der Unfall löst eine Debatte über die Gefahren der Wett-Sendung aus.

    - Der Winter kommt in diesem Jahr richtig früh, auch nach NRW. In weiten Teilen Deutschlands wird der kälteste Dezemberauftakt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vermeldet. Schnee und Eis lähmen das ganze Land: Auf den Straßen staut sich der Verkehr teils stundenlang, in den Flughäfen stranden Tausende Weihnachts-Urlauber. Auch die Bahn kommt nur noch langsam voran. Und in manchen Kommunen in NRW geht das Streusalz aus. Das hatten wir doch alles schon zu Beginn des Jahres. Hier schließt sich der Kreis.