Yeonpyeong. .

Trotz massiver Warnungen der nordkoreanischen Seite hatte das südkoreanische Militär mit Schießübungen auf der Insel Yeonpyeong im umstrittenen Grenzgebiet im Gelben Meer begonnen. Mittlerweile soll das Manöver zu Ende sein.

Südkoreas Militär hat seine Schießübungen auf der Insel Yeonpyeong nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap beendet. Die Übung sei rund eine Stunde nach ihrem Beginn beendet worden, berichtete Yonhap am Montag. Das südkoreanische Verteidigungsministerium wollte diese Informationen zunächst nicht bestätigen, kündigte aber eine Erklärung dazu an.

Alle Zivilisten auf Yeonpyeong und vier benachbarten Inseln waren am Morgen vorsorglich aufgerufen worden, rasch Schutzräume aufzusuchen. Wegen dichten Nebels hatte sich der Beginn der Übung aber verzögert. Die nordkoreanische Seite hatte massiv vor den Schießübungen gewarnt. Seoul reagierte mit der Militärübung auf den nordkoreanischen Granatenbeschuss der Insel vor gut einem Monat, bei dem vier Südkoreaner getötet worden waren.

Nordkorea hatte den Süden bereits kürzlich vor einem Manöver mit scharfer Munition in den umstrittenen Gewässern und einer sich daraus ergebenden „Katastrophe“ gewarnt. „Intensität und Umfang“ eines potenziellen Gegenschlags würden schlimmer ausfallen, als bei dem Angriff auf Yeonpyeong vor einem Monat, teilte Nordkorea jüngst mit. Durch ein vergleichbares Manöver hatten sich die nordkoreanischen Streitkräfte am 23. November offenbar provoziert gefühlt und die Insel mit Granaten beschossen. Dabei waren vier Menschen ums Leben gekommen.

UN-Sicherheitsrat konnte sich nicht auf gemeinsame Korea-Resolution einigen

Derweil konnte sich der UN-Sicherheitsrat in New York nicht auf eine gemeinsamen Korea-Resolution einigen. Der Rat war in New York wegen der wachsenden Spannungen zwischen Nord- und Südkorea zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Die amerikanische UN-Botschafterin Susan Rice sagte, die USA und andere Ratsmitglieder hätten eine Verurteilung Nordkoreas für zwei tödliche Angriffe in diesem Jahr gefordert. Doch China habe sich dem strikt widersetzt, berichteten Diplomaten.

Bewohner, Beamte und Journalisten seien auf Yeonpyeong sowie vier weiteren Inseln aufgefordert worden, sich in Anbetracht eines möglichen Angriffs Nordkoreas in unterirdische Schutzräume zu begeben, sagte der Sprecher der Bezirksregierung von Ongjin, Won Ji-young. Auf Yeonpyeong befänden sich derzeit 150 Personen, sagte Won am Montag.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, dass Nordkorea die militärische Bereitschaft seiner Artillerie entlang der Westküste erhöht habe. Die Agentur zitierte einen Vertreter der südkoreanischen Regierung mit der Aussage, dass einige nordkoreanische Kampfflugzeuge, die sich zuvor in einem Hangar befanden, diesen mittlerweile verlassen hätten. (afp/dapd)