Karlsruhe. Nach den Kinderpornografie-Vorwürfen zieht der SPD-Abgeordnete Jörg Tauss offenbar seine erneute Kandidatur für den Bundestag zurück. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Besitzes von kinderpornografischen Materialien gegen Tauss.

Der unter Kinderpornografie-Verdacht stehende SPD-Abgeordnete Jörg Tauss zieht offenbar seine erneute Kandidatur für den Bundestag zurück. Das erfuhr die Nachrichtenagentur ddp am Donnerstag aus Parteikreisen. Tauss wolle den Verzicht am Donnerstagabend auf einer Sitzung der SPD in seinem Wahlkreis Karlsruhe-Land erklären, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt wegen Besitzes von kinderpornografischen Materialien gegen Tauss. Der Politiker räumte zwischenzeitlich bei seiner Vernehmung ein, kinderpornografische Bild- und Videodateien besessen und gesendet zu haben. Er begründete dies mit Recherchen als Abgeordneter. Die Ermittler halten dies für unplausibel. Sie erklärten mehrfach, es lasse sich kein Zusammenhang zwischen den Funden und der beruflichen Tätigkeit des Beschuldigten herstellen.

Tauss hatte im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gegen ihn bereits seine Ämter in der SPD-Bundestagsfraktion und den Posten des Generalsekretärs in der Südwest-SPD niedergelegt. Sein Bundestagsmandat hat er behalten. Auf der Liste der baden-württembergischen SPD hatte er einen sicheren Listenplatz für die Bundestagswahl im September. In der Partei erfuhr er wegen der Ermittlungen aber keine Unterstützung mehr für seine Kandidatur. (ddp)

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