Karlsruhe. Der unter Kinderpornografie-Verdacht stehende SPD-Abgeordnete Jörg Tauss tritt bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut an. «Ja, es stimmt, ich werde nicht mehr antreten», sagte Tauss am Donnerstag zu «Bild.de». Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt wegen Besitzes von kinderpornografischen Materialien gegen Tauss.
Der unter Kinderpornografieverdacht stehende SPD-Parlamentarier Jörg Tauss verzichtet auf eine weitere Kandidatur für den Bundestag. «Ich werde nicht mehr antreten», sagte Tauss dem Onlineportal bild.de; der Rückzug wurde am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP aus Kreisen der Südwest-SPD bestätigt.
Mobbing aus der SPD-Landtagsfraktion
Tauss sagte laut bild.de weiter: «Aus der SPD-Landtagsfraktion werde ich regelrecht gemobbt. Man will mir sogar die Gelegenheit nehmen, mich zuerst vor meiner Basis zu erklären.» Der Politiker wollte am Abend den 43 Ortsvorständen seines Wahlkreises Rede und Antwort stehen.
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe führt ein Ermittlungsverfahren wegen Besitzes, Erwerbs und Verbreitung von Kinderpornografie gegen den Bundestagsabgeordneten. Bei einer Durchsuchung wurde in der Berliner Privatwohnung von Tauss kinderpornografisches Material sichergestellt. Der ehemalige medienpolitische Sprecher der SPD hat angegeben, er habe als Abgeordneter recherchiert. Sein Ziel sei es gewesen, einen Kinderpornoring zu sprengen. Er sei davon ausgegangen, dass er als Bundestagsabgeordneter unter die gesetzliche Ausnahmeregelung falle, wonach Recherchen zu dienstlichen Zwecken nicht strafbar seien.
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe bestreitet dagegen, dass das beschlagnahmte Material in Zusammenhang mit der Abgeordnetentätigkeit stehe.